Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen
1854 - 1975
Der Betrieb begann mit dem Stollenbetrieb Hundsnocken, der 1773 erstmalig erwähnt wurde. Dessen Stollen und
tonnlägigen Schächte bildeten den Ansatz für die Rheinischen Anthrazit Kohlenwerke ab 1899. Deren marode Betriebsanlagen gingen
1909 in der Zeche Carl Funke auf. Benannt wurde sie nach dem Betriebsdirektor der Zeche Pörtingssiepen, der eine umfassende
Modernisierung und Neustrukturierung der Anlage betrieb. 1885 erwarb Pörtingssiepen die Zeche Heisinger Tiefbau, die Betriebe blieben
getrennt. In der letzten Betriebsphase wurden Felder der angrenzenden Zechen übernommen und der hydromechanische Abbau aufgenommen.
Dieser konnte die endgültige Stilllegung nicht verhindern.
Carl Funke erkannte früh, dass die kleinen Zechenbetriebe im Ruhrtal alleine nicht überleben konnten. Er kaufte systematisch Zechen
auf oder erwarb die Mehrheit der Kuxen und legte die Betriebe zusammen. Gleichzeitig modernisierte er die Tagesanlagen und erschloss
sich neue Absatzmöglichkeiten, z.B. mit dem Bahnanschluss von Pörtingssiepen das Bergische Land und den Raum Wuppertal. Als erster im
Ruhrgebiet baute er Brikettfabriken nach den belgischen und französischen Vorbildern und konnte so die fast unverkäufliche Feinkohle
verwerten. Auch baute er schon früher als andere Kohlewäschen und konnte sortenreine Kohle anbieten. Gewinne wurden reinvestiert und
weitere Investitionen mit Krediten finanziert. Damit erwirtschaftete Carl Funke über mehrere Jahrzehnte ordentliche Renditen und überstand
Krisenzeiten besser als viele andere Unternehmer.
Mit der Zeche Pörtingssiepen (später auch Pörtingsiepen genannt) bestand schon früh eine Verbindung und ab 1967 ein Verbund.
Die dazu nötige Neuausrichtung des Betriebs (u.a. 18 km Gleise umspuren im laufenden Betrieb) und der Anbindung von Nachbarfeldern zeigt
in der Übersichtskarte gut, wie die Tektonik die Anlagen unter Tage beeinflusst. Da hier kein Deckgebirge wie weiter nördlich vorliegt
sind die Mulden und Sättel über Tage in SW-NE Ausrichtung gut erkennbar, sowohl an den Höhenzügen als auch den alten Hauptstraßen. Diese
Struktur wird auch in der Lage der Schächte abgebildet. Vom Schacht Pörtingssiepen 2 bis Dahlhauser Tiefbau 2 liegen diese alle in einer
Achse SW-NE, nach der die Grubenbaue seit jeher ausgerichtet wurden.
Während der Betriebszeit blieben alle Teilanlagen von größeren Unglücken mit Toten verschont.
Da der Baldeneysee in der ehemaligen Ruhraue liegt, hat es dort auch wegen der regelmäßigen Hochwässer keine Betriebsanlagen gegeben.
Die Vorgängerbetriebe waren klein und bauten verzettelt jeweils in einem Flöz ab. Erschwerend war die Sutanüberschiebung, eine
Störung die genau im Bereich dieser Stollen liegt.
Abgunst
1799 aus Werthbank enstanden. Von 1803 bis 1828 gab es eine oft unterbrochenen Betrieb bis zur
Erschöpfung der Kohlenvorräte. 1830 wurde der Schacht Theodor abgeteuft. Wie der Betrieb weiter lief ist unklar. Nur für 1850
gibt es einen Beleg. 1858 kam die Konsolidation zu Ver. Flashoff.
Abgunst & Dreckbank
Um 1800 enstand eine teilweise Vereinigung beider Zechen. Für 1803 ist ein Betrieb belegt.
Dreckbank
1786 erfolgte die Konzession durch den Abt von Werden. Bis 1863 liegen keine Angaben zum Betrieb
vor. Danach offenbar stillgelegt.
Jungzwerg
Um 1800 begann der Stollenbetrieb im Bereich des Schachts Carl Funke 1 im Flöz Geitling 2. Bis 1812
wurde hauptsächlich der Stollen vorgetrieben. Danach bis 1815 als Steinknapp, Bruchkamp & Junge Zwerg geführt.
Steinknapp
Sicher schon vor 1800 begann der Stollenbetrieb, der 1802 mit 23 t/Tag die höchste Förderung im Bereich
des Bergamts Essen-Werden hatte. Von 1812 bis 1815 als Steinknapp, Bruchkamp & Junge Zwerg geführt, ab 1822 als
Bruchkamp & Steinbank.
Bruchkamp
Die Inbetriebnahme als Broichkamp erfolgte 1789. Wahrscheinlich um 1803 identisch mit
Bruchkamp & Steinknapp. Von 1812 bis 1815 als Steinknapp, Bruchkamp & Junge Zwerg geführt und ab 1822 als
Bruchkamp & Steinknapp.
Bruchkamp & Steinknapp
1822 aus den Vorgängerbetriebn entstanden und sicher die leistungfähigste der Stollenvorgänger
von Carl Funke. Mit 42 bis 45 Berleuten wurden zwischen 1830 und 1840 jährlich 7500 bis 8400 t gefördert. Nach dem
Abbau der Vorräte über der Stollensohle kam 1841 die Stilllegung. Die Konsolidation zu Ver. Hundsnocken
folgte im Jahr 1870.
Zwergmutter
Die Zeche mit recht skurrilem Namen war schon 1720 in Betrieb. Sie baute im Flöz Geiling Kohle ab.
Bis zur Stilllegung gab es mehrere Betriebsphasen (1773 - 1775, um 1781 und 1797). Ab 1802 scheint die Zeche relativ
kontinuierlich gelaufen zu sein. Dabei wurden zwischen 3000 und 5400 t jährlich erreicht. 1832 waren die Vorräte über
der Stollensohle abgebaut. 1858 kam die Konsolidation zu Ver. Flashoff.
Rauensiepen
Im Jahr 1773 vom Abt von Werden belehnt und nachfolgend Abbau im Flöz Finefrau. Schon 1780 ging
man zum Unterwerksbau über. Dieser Betriebteil wurde bis zu seinem Ende 1805/06 auch als Unterste Rauensiepen
bezeichnet. Von 1805 bis 1812 gab es auch noch den Betrieb Oberste Raue Siepen. Von 1820 bis 1832 förderte
hatte Rauensiepen eine Förderung von 3400 bis 7400 t/a. 1858 kam die Konsolidation zu Ver. Flashoff
Ver. Flashoff
Von 1858 bis 1870 wurden nur noch Restvorräte der Vorgängerbetriebe abgebaut. Da ein rentabler
Betrieb ohne Tiefbau nicht möglich war kam es 1870 zu Konsolidation zu Ver. Hundsnocken.
Hundsnocken
Der Zechenname geht wahrscheinlich auf eine lokale Geländebezeichnung zurück. Als Nocken wurden
kleine Felsnasen bezeichnet. Die Konzession des Abts von Werden beinhaltete auch den Abbau
im Flöz von Werthbank (Mausegatt). Bis zur Übernahme von Abgunst 1824 blieb der Betrieb bescheiden. 1841 begann der Übergang
zum Tiefbau im Stollen. Die Förderung lag bei bis zu 11000 t/a. Bis 1856 wurde sie fast verdoppelt. Die Fördermaschine
stand dabei unter Tage. Bis zur Konsolidation zu Ver. Hundsnocken im Jahr 1870 wurden bis zu 33970 t jährlich gefördert.
Das Ruhrhochwasser in diesem Jahr ließ die Zeche über den am Ruhrufer liegenden Stollen absaufen. Es dauerte ein Jahr,
bis die Grubenbaue gesümpft waren. 1871 wurde die Zeche in Heisinger Tiefbau umbenannt.
Das sehr stark verfallene Maschinenhaus aus dem Jahr 1841 ist mit einem Zaun gesichert. Es gilt als das älteste im Revier
erhaltene seiner Art. Wahrscheinlich beim Pfingstunwetter 2014 (Tief Ela) wurde das ohnehin undichte Dach stark zerstört
und ohne eine Notsicherung wird das Denkmal mit Sicherheit völlig zur Ruine. Der etwa zehn Meter tiefe senkrechte Schacht
befand sich hinter dem Gebäude im Hang und reichte bis zum tonnlägigen Förderschacht im Flöz. Dieser war ca. 200 m lang.
Er bestand genau genommen aus drei getrennten Schächten. Links lag der Fahrschacht (1 x 2 m), nach einem Sicherheitsabstand
von fünf m folgte der doppelt ausgelegte Förderschacht (je 2 x 2 m) und nach einem Sicherheitsabstand von 20 m der
Wetter- und Pumpenschacht (2 x 2 m). Nach dem Förderbeginn im Schacht Carl Funke 1 bekam der Schacht einen elektrischen
Ventilator und diente noch bis 1946 als Luftschacht.
Sutansbank
Um 1770 gab es schon Abbau, die Konzession erfolgte 1791 durch den Abt von Werden. 1799 gab es
eine neue Konzession für das Flöz Kreftenscheer mit der Umbenennung in Abgunst. Der Abbau kam nicht in Gang. Erst
1852 wurde ein neues Längenfeld verliehen. Ausser dem Aufahren von Strecken und dem Abteufen eines neuen Schacht von
1856 bis 1858 tat sich wenig. 1859 endete der Betrieb und die Berechsame ging 1896 an die Rheinische Antracit-Kohlenwerke.
Werthbank/Ver. Werthbank
1773 vergab der Abt von Werden die Konzession, die auch einen früheren Abbau ("alte Werthbank")
im Flöz Mausegatt umfasste. Von 1793 bis 1803 bestand ein gemeinsamer Betrieb mit Sutansbank. Ab 1813 wird die Zeche
nicht mehr genannt. 1847 wurde ein kleines Geviertfeld neu verliehen, in dem ab 1854 wieder gefördert wurde, von 1856
bis 1859 unter dem Namen Ver. Werthbank. 1899 ging die Berechsame an die Rheinische Anthracit-Kohlenwerke.
Carl Funke
Die Anlage Carl Funke entwickelte sich aus der Stollenzeche Hundsnocken, die 1871 in Heisinger Tiefbau
umbenannt wurde. Sie betrieb mehrere tonnlägige Schächte, und wurde 1899 in Rheinische Antracit-Kohlenwerke umbenannt wurde.
Bis dahin bestanden immer wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Der eigentliche Beginn als Tiefbauzeche begann mit dem Abteufen des Schachts Friedrich Wilhelm, der später als Carl Funke 1 weiter
betrieben wurde. Die Anlage war sehr beengt, da nur ein schmaler Streifen zwischen der Ruhr und dem Berghang nutzbar war. Daher
wurde die Bergehalde oberhalb der Zeche angelegt und auch das Absetzbecken der Kohlenwäsche lag oberhalb der Betriebsfläche. Die
Betriebsgebäude waren ineinander verschachtelt und entsprachen mit der Zeit immer weniger den Anforderungen eines modernen Betriebs.
Eine gründliche Modernisierung am Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Bau einer Brikettfabrik machte die Zeche für Jahrzehnte zu
einem rentablen Betrieb. Die nächste große Investition mit der ab 1967 die Turmförderunganlage am Schacht 2 zahlte sich nicht mehr
aus, da die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte schon zu diesem Zeitpunkt fast erschöpft waren und überwiegend in steiler Lagerung
anstanden. Diese konnten kaum mechanisiert gewonnen werden, was höhere Personalkosten bedeutete. Als fast reine Hausbrandzeche
brach durch die Konkurrenz des Heizöls der Absatz immer stärker ein.
Durch den Anschluss benachbarter Grubenfelder vergrößerte sich die Berechtsame ab 1931. 1967 kam es zum Verbund mit der auf der
gegenüberliegenden Seite des Baldeneysees gelegenen Anlage Poertingssiepen zu Ver. Poertingssiepen/Carl Funke. Für
den Betrieb hatte dies keine Auswirkung. Beide Teilanlagen waren Förderstandorte. Ende 1972 wurde die Förderung auf
Pörtingssiepen eingestellt, Ende April 1973 auch auf Carl Funke. Hier blieb die Brikettfabrik noch bis Ende März 1975 in Betrieb.
1984 wurden die Betriebsgebäude abgerissen. Hier wurden vorher noch einige Szenen eines Tatorts gedreht.
Das Gelände ist heute renaturiert und das Gerüst von Schacht 1 ist als Denkmal erhalten. Ein Teil der Fläche wurde von einem
Kleingartenverein übernommen, der auch das alte Pförtnerhaus nutzt, das als einziges Gebäude erhalten blieb. Schacht 2 liegt
am nördlichen Rand des Geländes. Neben dem Schachtdeckel sitzt auf einem Rohrstutzen eine Informationstafel mit den Schachtdaten.
Die Anschlussbahn zum Bahnhof Kupferdreh ist zu einem stark genutzten Radweg umgebaut, da die Brücke über die Ruhr weite Umwege
erspart. Erhalten ist auch die Zechensiedlung, die weitgehend im Originalzustand ist.
Prinz Friedrich
Schon seit 1852 bestanden Vorgängerbetriebe, die in Stollen Kohle und Kohleeisenstein abbauten. Sie setzten
gemeinsam den
Prinz Friedrich Stolln an, der am Deilbach nahe dem Kupferdreher Marktplatz lag. Er diente auch zur Wasserlösung
von
Ver. Emil & Ida,
Gilles Antoine,
Gottessegen und
Mühlenbank.
Ver. Emil & Ida
Die Verleihung von Emil erfolgte 1844. Ein Betrieb ist nicht bekannt. Dasselbe gilt für
Ida. 1850 kam es zur Konsolidation. Ab 1856 erreichte der Prinz Friedrich Stolln das Grubenfeld und der Kohleabbau konnte
beginnen. Bis zur Konsolidation zu Prinz Friedrich im Jahr 1873 wurden zwischen 1560 und 8840 t jährlich gefördert.
Gilles Antoine
Von 1802 bis 1851 gab es den Vorgängerbetrieb Beisenkamp, der etwa 1000 - 2000 t/a abbaute.
1853 wurde ein neues Feld verliehen, in dem aber erst ab 1872 nenenswerter Abbau unging. 1875 wurde das Maximum von
14384 t erreicht, sonst waren es zwischen 2765 und 5855 t. Ab 1881 bestand ein Kohlebahn zum Bahnhof Kupferdreh.
1887 wurde der Betrieb eingestellt und die Zeche 1888 stillgelegt.
Gottessegen
Vor 1800 gab es schon einen Betrieb, ab 1804 wurde ein Stollen angelegt. Dieser endete 1823 und
wurde 1856 wieder aufgenommen, als der Prinz Friedrich Stolln das Grubenfeld erreichte. Die Förderung lag 1200 t/a mit
dem Maximum von 1646 t im Jahr 1871.
Mühlenbank
Auch hier gab es eine frühe Konzession im Jahr 1800. Die Inbetriebnahme war erst 1856, als der
Prinz Friedrich Stolln das Grubenfeld erreichte. Der Betrieb lief unregelmäßig in sehr geringem Umfang. Erst ab 1870
wurden zwischen 3485 und 5660 t gefördert.
Ab 1872 wurde der
Prinz Friedrich Stolln mit
Ver. Emil & Ida,
Noch zum Glück,
Mühlenbank,
Gottessegen
und einem weiteren Stollen in Flöz Geitling zu
Prinz Friedrich konsolidiert. 1891 wurde die
Zeche Gilles Antoine übernommen
und ihr Schacht für den Tiefbau genutzt. Dieser endete 1896 und 1903 der restliche Betrieb, da die Kohlen über der Stollensohle abgebaut
waren. Das Grubenfeld übernahm die Zeche
Altendorfer Tiefbau. Der geplante Abbau wurde wegen wirtschaflicher Probleme nicht
realisiert (Stilllegung 1914).
Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Betrieb aus einem tonnlägigen Schacht ab 1918 wieder aufgenommen. Ein neuer Tiefbauschacht wurde
ab 1920 nur wegen des Kohlesyndikats abgeteuft, um eine höhere Förderquote zu erhalten. Von 1923 bis 1930 lief der eigenständige Betrieb.
Ab 1931 wurde der Schacht unter dem Namen Carl Funke 3 für Wetterführung und Seilfahrt weiter genutzt. Die Fördermenge war immer
bescheiden - im Stollenbetrieb 10000 - 20000 t/a im 19. Jahrhundert, später rd. 40000 t/a mit dem Maximum von 112292 t 1925 im
Tiefbaubetrieb.
Die Betriebsfläche ist heute Gewerbebgebiet. Das frühere Werkstattgebäude wurde denkmalgerecht saniert und beherbergt u.a. das
KU28, ein ambitioniertes Bistro. Der Schacht liegt nicht frei zugänglich auf einem Betriebsgelände. Der lange Zeit verrohrte Deilbach ist
seit 2016 wieder frei gelegt und teilt das Betriebsgelände in den gewerblichen Teil und den renaturierten Bereich, der einen
neuen Grünzug bis zum Baldeneysee bildet. Hier liegt auch der Standort der
Hespertalbahn,
die auf dem früheren Zechenanschlussgleis von
Pörtingssiepen bis zum Haus Scheppen einen Museumsbahnbetrieb betreibt.
Carl Funke 4, 5 und 6
Weitere Betriebsanlagen waren die
Kleinzeche Düschenhofer Wald (1952 - 1964) als typischer Stollenbetrieb in der
Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Die hier gewonnene Kohle wurde mit LKWs zur Aufbereitung am Schacht 1/2 transportiert. Für den
geplanten Kohleabbau im Ostfeld wurde ab 1957 in unmittelbarer Nähe der Schacht 4 abgeteuft, der 1959 in Betrieb ging. Hier gab
es den einzigen "Tagebau" im Ruhrgebiet. Dabei wurde das Flöz Geitling bis 60 m Teufe von Tage aus abgebaut (
Düschenhofer Wald 3).
Die gewählte Abbaumethode war dieselbe wie beim Abbau unter Tage. Das beim Abteufen von Schacht 4 direkt daneben anfallende
Gestein wurde als Bergeversatz eingebracht. Der Betrieb lief bis zur Fertgstellung des Schachts. Der tiefere Teil des Flözes wurde
später im Hydrobetrieb abgebaut. Die das Flöz überlagernde Schicht aus Mutterboden und Lehm wurde zwischengelagert und
bei der Renaturierung wieder aufgetragen, wodurch alle Spuren des Betriebs verschwanden. Der Schacht war Wetterschacht und mit
dem Beginn des Hydrobetriebs Seilfahrtschacht für 300 Bergleute. Dazu kam das beim Abbau eingesetzte Material hier nach unter Tage..
Heute wird das Gelände von Schacht 4 von einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb genutzt. Im Fördermaschinenhaus ist das Büro
untergebracht. An der Seitenfassade ist noch der Durchlass für das Förderseil erkennbar. Der Schacht mit Infotafel und Nachfüllöffnung
liegt im Privatbereich. Die hier gelegen Markenkontrolle wurde zu einem Wohnhaus umgebaut.
Im Bereich des Schachtes begann ab 1971 der hydromechanische Abbau, der sich als nicht rentabel erwies. Eigentlich sollte eine
kostengünstige Abbaumethode in der steilen Lagerung entwickelt werden. Nur die Wasserwerfertechnik wurde dabei praxisreif. Schon
die aufwändige Trennung der Rohkohle unter Tage verdeutlicht die Probleme des Hydrobergbaus. Hier wurde Feinstkohle unter 1 mm
Korngröße eingedickt und durch eine 6 km lange Pipeline zur Aufbereitung gepumpt. Die Fraktion bis 10 mm wurde in Förderwagen
traditionell direkt zur Brikettfabrik oder zum Landabsatz gebracht. Alles Gröbere lief wie beim konventionellen Abbau durch die
Wäsche übertage. Die Bergeanteile blieben so weit wie möglich unter Tage. Das größte Problem war der Verschleiss von Rohren und
Pumpen. Auch die Hydrozeche
Hansa in Dortmund (1977 - 1980) konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Alle Abbauversuche mit
Wasserwerfern wurden als Forschungsprojekte finanziell unterstützt. Ohne diese Gelder wäre vermutlich garnicht mit dieser
Technik experimentiert worden.
1965 wurde das Feld der stillgelegten Zeche
Dahlhauser Tiefbau übernommen und bis Ende Juni 1966 dort die Restvorräte abgebaut.
Der Schacht Altendorfer Tiefbau 2 wurde als Schacht Carl Funke 5 geführt, der Schacht Dahlhauser Tiefbau als Carl Funke 6. Beide
Schächte blieben noch bis 1972 als Luftschächte für den Hydroabbau offen. Ausführliche Geschichte beiden Anlagen unter
Altendorfer Tiefbau und
Dahlhauser Tiefbau.
Gottfried Wilhelm
Als eigenständige Nebenanlage wurde die Anlage Gottfried Wilhelm weit ab von den damaligen Siedlungbereichen
abgeteuft, mitten im Schellenberger Wald. Hier war schon ab 1771 Stollenbergbau umgegangen. 1903 wurde das Grubenfeld unter Tage
von Pörtingssiepen aus erschlossen und der Plan zu einer neuen Schachtanlage ausgearbeitet. Das nötige Gelände konnte nach langen
Verhandlungen mit dem Grundeigentümer Freiherr von Vittinghoff gepachtet werden.
Ab 1907 wurde der Schacht 1 abgeteuft, die Förderung 1909 aufgenommen. Die Abwetter wurden über Carl Funke und Pörtingssiepen
abgeleitet, bis der von 1913 - 1914 geteufte Wetterschacht fertig wurde. Bedingt durch ihre Lage hatte die Zeche keine weiteren
Anlagen am Förderstandort. Über eine 1,4 km lange Seilbahn ging die Förderung zur Aufbereitung am Bahnhof Rellinghausen. Ab 1942
wurden die Kohlen unter Tage nach Carl Funke und Pörtingssiepen gebracht. Ab 1951 kam erst die Belegschaft und ab 1958 der
Gesamtbetrieb zu Carl Funke. Wegen der stark gestörten Lagerverhältnisse wurde die Zeche auch "Elend im Walde" genannt. Die
Förderung lag im Schnitt bei 300000 - 400000 t/a, das Maximum von 483694 t wurde 1913 erreicht.
Nach der Stillegung sind sämtliche Tagesanlagen und die Seilbahn verschwunden, die Betriebsfläche und eine kleine Zungenhalde wieder
bewaldet. Die beiden Schächte sind eingezäunt und durch Informationstafeln neben den Schachtdeckeln gekennzeichnet. Auf der Fläche der
Aufbereitung steht heute ein Baumarkt. Nur die Zechensiedlung blieb erhalten.
Pörtingssiepen
Die Zeche Pörtinggssiepen war eine der ältesten im Ruhrgebiet. Der Name geht auf das Tälchen (Siepen) in der
Nähe des Hofs Pörting zurück. Schon 1578 ist hier Kohleabbau belegt, eher in der Art der Kohlengräberei. Auch um 1704 überlieferte
Angaben über den "Abbau auf im Freien liegende Kohlenbänke" deutet auf einfachsten Bergbau hin. 1777 wurden vier Längenfelder
verliehen und 1779 nach der Konzession durch den Abt von Werden mit dem Auffahren von Stollen begonnen.
Schmalscheid
Hier begann seit mindestens 1650 ein Kohlenabbau, immer in der Zeit, wenn die Feldarbeit ruhte. So
konnten die Bauern etwas dazu verdienen. 1776 wurde der Gerwerkschaft Oberschmalscheid der Stollenbergbau erlaubt. Ab
1783 gab es Prozesse mit Pörtingssiepen wegen des Abbaus des verliehenen Flözes (s.u). Pörtingssiepen wurde dabei als
Schmalscheider-Unterstollen-Gewerkschaft bezeichnet.
Oberschmalscheid
Entstanden um 1790 durch Umbenennung. Von 1802 bis 1829 wurde aus mindestens acht Schächten
gefördert, die bis zu 28 m tief waren. Im Jahr der Stillegung waren es knapp über 4000 t. 1860 kam das Grbenfeld zu
Pörtingssiepen.
Die Rechtslage war damals recht schwammig, da im Bereich Werden noch nicht das preußische Bergrecht mit klaren Vorgaben galt. So
kam es nach der Zerstörung des Stollens durch die Zeche Schmalscheid zu einem Rechtsstreit, der 1788 zugunsten von Pörtingssiepen
ausging. 1809 gab es erneut zu Streitereien, die sich bis mindestens 1829 hinzogen.
Ein erster Stollen um 1791 war etwa 400 m lang. In seinem Bereich lagen 23 Haspelschächte. Ein geplanter Abbau lässt sich daraus
nicht ableiten. Etwa ab 1802 startete mit dem Vortrieb des
Pörtingssieper Erbstollen ein geregelter Kohleabbau.
1806 wurde ein hölzener Schienenweg zur Kohleniederlage an der Ruhr in Betrieb und ab 1813 der
Gerhardstollen aufgefahren.
Er war ausgemauert und hatte Erbstollencharakter, da über ihn das Grubenwasser abfloss. Ab 1820 war auch der
Oberstollen in
Betrieb und ab 1830 von hier aus eine 400 m lange Pferdebahn zur Ruhrniederlage. Die Förderung erreicht beachtliche 13000 bis 20000 t
jährlich. Im Oberstollen wurde mit dem Übergang zum Tiefbau 1835/36 der Schacht 1 (Ruhrschacht) abgeteuft. 1861 wurde nach über
Tage hochgebrochen und danach tiefer geteuft. Mit dem Niedergang der Ruhrschiffahrt endete die Förderung im Schacht. Bis 1890
war der Ruhrschacht noch zur Fahrung und Bewetterung in Betrieb. Danach wurde er verfüllt. Die Ruine des Schachthauses ist noch
1926 auf einem Luftbild erkennbar. Bis zur Konsolidation zu Ver. Pörtingssiepen lag die Förderung bei 20000 bis 25000 t/a.
Am Schacht steht heute neben der Revisionsöffnung ein Infoschild mit den Schachtdaten, das Umfeld ist renaturiert.
Die eigentliche Tiefbauphase der Zeche begann mit dem Abteufen von Schacht 2, der auch Eisenbahnschacht genannt
wurde, da er Anschluss an den Bahnhof Kupferdreh hatte. Die dort verkehrende Prinz Wilhelm Bahn war eine der ersten in Deutschland.
Hier zeigt sich beispielhaft die enge Verbindung von Eisenbahn und Bergbau, die immer wechselseitig war. Der Bergbau hatte ein
günstiges Transportmittel. In Krisenzeiten war aber auch die Bahn umgekehrt vom geringeren Transportvolumen betroffen.
Der Malakoffturm wurde 1927 durch ein Stebengerüst ersetzt und gesamte Anlage modernisiert. Der letzte Umbau erfolgte 1959 mit
der Einrichtung einer Turmförderanlage. Diese war nur wenige Jahre zur Förderung in Nutzung, da schon 1973 die Förderung eingestellt
wurde. Es wurde auch angrenzende Grubenfeldern übernommen (1892 Kaiserin Augusta, 1897 Stockgesbank & Dodelle).
Sämtliche Betriebsanlagen sind verschwunden und die Betriebsflächen renaturiert. Der Bereich um den Schacht und die Betriebsgebäude
ist aufgeforstet. Hier sind drei Tagesöffnungen durch Revisionsöffnungen, Nachfüllrohre und Schilder erkennbar (Wetterschacht 1, ein
Wetterberg und Schacht 2). Der Haldenbereich ist parkartig gestaltet. Am südlichen Zugang steht eine Seilscheibe und ein Infotafel
zur Geschichte der Zeche.
Das Turmfördergerüst wurde als letzter Überrest der Schachtanlage am 24. Juni 1982 gesprengt. Seine Unterhaltung erwies sich als zu
kostenintensiv. Er sollte als Denkmal mit Aussichtsplattform erhalten bleiben und einen Freizeitpark integriert werden. Die Pläne
für den Park scheiterten an der nicht zustande gekommenen Finanzierung.
Mit dem stärkeren Abbau im Südfeld wurde ein weiterer Schacht nötig. 1941 ging Schacht 3 in Betrieb für Seilfahrt,
Materialförderung und als Wetterschacht. Von hier aus wurde auch ein Teil des ehemaligen Grubenfelds der Zeche Kaiserin Augusta
erschlossen. Nach dem Konkurs 1892 hatte Pörtingssiepen die Berechtsame erworben, den Betrieb aber nicht weiter geführt. Am Schacht steht
neben dem Rohrstutzen der Revisionsöffnung eine Infotafel. Der Abbau ging hier bis zu einer Teufe von 1009 m in einem Blindschacht.
Die Betriebsfläche ist aufgeforstet. Der Schacht mit Revisionsöffnug, Nachfüllrohr und Infotafel ist während der Vegetationsphase fast
nicht zu finden.
In der Nähe befand sich noch ein Bergeschacht. Das Material konnte auf dem nicht mehr vorhandenen Bahngleis angeliefert werden. Daneben
wurde ein kleiner Steinbruch mit einer Bergebrechanlage betrieben. Zum Schacht 3 eine Verbindungsstrecke aufgefahren. Dort war im
Schacht eine Bergtreppe installiert, die das Material verteilte. Benötigt wurde es zum Abbau im Feld der Zeche Kaiserin Augusta. Zu
sehen sind die Revisionsöffnung und die Infotafel.
Am 2. Juni 1961 geriet der Schacht 3 in ernsthafte Schwierigkeiten. Im Schacht war seit 1958 eine Bergefalltreppe zur Versorgung der vielen
kleinen Abbaubetriebe mit Versatzmaterial eingebaut. Bei Anlieferung mit Förderwagen wäre der Schacht überlastet gewesen. Durch
Starkregen staute sich ein verrohrter Bachlauf auf und drückte Wasser durch die Kanalisation auf das Betriebsgelände. Etwa 10000 m³
stürzten in den Schacht und überfluteten den tiefsten Teil der 6. Sohle bis auf 1,4 m Höhe. Mit einem Großeinsatz von Feuerwehren
und THW konnte ein Damm errichtet werde, der das Wasser aufhielt. Am 8. Juni lief der Betrieb unter Tage wieder an.
Kaiserin Augusta
Die Zeche enstand 1873 aus mehreren Vorgängerbetrieben. Trotz wohlklingender Namen blieben diese eher unbedeutend.
Die Namenspatin Augusta war Königin von Preußen und als Ehefrau Wilhelms I. auch Deutsche Kaiserin.
Quettenbank
Schon vor der Konzession durch den Abt von Werden im Jahr 1782 gab es hier einen Betrieb. Bis
1820 wurden jährlich deutlich weniger als 1000 t gefördert. Von 1832 bis 1840 gab es einen Gemeinschaaftsbetrieb
Quettenbank & Große Bovermannswiese. 1838 begann das Auffahren eines rd. 165 m langen Sollen in das Feld von
Große Bovermannswiese. Von 1841 bis 1853 wurden maximal knapp 530 t jährlich gefördert.
1853 Konsolidation zu Ver. Dreher Dickebank & Erbstolln.
Quettenbänker Erbstollen
Ansetzen des Stollens im Jahr 1846 und Vortrieb mit Abbau von bis zu 1000 t/a bis zur Konsolidation
zu Ver. Dreher Dickebank & Erbstolln in Jahr 1853.
Reher Dickebank
Schon vor 1831 Stollenbau im Moosbachtal, um 1852 auch Abbau von Kohleeisenstein. 1853 Konsolidation
zu Ver. Dreher Dickebank & Erbstolln.
Reher Dickebank & Erbstollen
Von 1853 bis 1857 wurde in den Feldern der konsolidierten Betriebe Kohle und Eisenstein abgebaut.
1857 begann das Abteufen eines Tiefbauschachts, der 1858 in Betrieb ging. Er war tonnlägig und erreichte knapp 127 m.
Mit über 4000 t Förderung schien die Zeche gut zu starten und es gab ein Anschlussgleis zur Prinz-Wilhelm-Bahn in
Kupferdreh. Bei einem Wolkenbruch 1859 soff die Grube fast komplett ab und es ertanken sechs Bergleute. Offenbar konnte
sich die Zeche nicht mehr erholen. 1861 wurden nur knapp 1000 t gefördert und der Betrieb eingestellt. 1864 gab es eine
neue Betriebsphase und die Konsolidation zu Königin Augusta.
Königin Louise
Vor 1831 bestand ein Stollenbetrieb; 1864 Konsolidation zu Königin Augusta.
Königin Augusta
1864 entstanden aus Reher Dickebank & Erbstollen und Königin Louise für den Übergang
auf Tiefbau. Dazu wurde ein tonnlägiger Schacht abgeteuft, der 1865 in Betrieb ging. Bei einem Gewitter mit Starkregen
im Jahr 1867 ertranken alle Bergleute (ca. 15 Tote). Bis zur Konsolidation zu Kaiserin Augusta im Jahr 1873
lag die Förderung bei 18000 bis 28000 t jährlich.
Große Bovermannswiese
In den Jahren 1793/95/98 wurden Felder verliehen. Erst 1832 begann mit dem Auffahren eines
gemeinschaftlichen Stollen mit Quettenbank der Betrieb. Der Kohleabbau wurde 1840 aufgenommen als das Flöz von
Quettenbank erreicht wurde. Bis zur Stilllegung im Jahr 1870 gab es viele Unterbrechungen u.a. durch einen Wolkenbruch
im Jahr 1859. 1873 kam die Konsolidation zu Kaiserin Augusta.
Overhammsbusch
Drei Jahre nach der Verleihung begann 1856 der Kohleabbau. Spätestens 1868 endete der bescheidene
Betrieb. 1873 kam die Konsolidation zu Kaiserin Augusta.
Der Betrieb von
Kaiserin Augusta begann mit der Konsolidation von
Große Bovermannswiese,
Königin Augusta und
Große Bovermannswiese im Jahr 1873. Gefördert wurde im Schacht von
Königin Augusta im Flöz Geitling. Dieser war
für größere Teufen nicht geeignet. 1880 war er 205 m tief (als tonnlägiger Schacht ca. 230 m). Durchschnittlich lag die Förderung
bei 33000 t/a. 1886 wurden maximal 52478 t erreicht. 1890 waren es nur noch 21394 t. Da für einen leistungsfähigeren Schacht die
finanziellen Mittel fehlten und die Wasserzuflüsse hoch waren kam es 1892 zum Konkurs und der Übernahme durch
Pörtingssiepen.
Ver. Stöckgesbank & Dodelle
Dieser Stollenbetrieb hatte drei Vorläufer.
Dodelle
Nach der Belehnung durch den Abt von Werden im Jahr 1780 folgte bis 1816 ein bescheidener Betrieb. Um
1839 und 1842 gab es kurze Zeit Abbauaktivitäten. Ein Neubeginn 1861 endete 1865 durch einen Rechtsstreit wegen
der Benutzung des Stollen von Ver.Stöckgesbank. 1868 erfolgte die Konsolidation zu Ver. Stöckgesbank & Dodelle.
Gefördert wurden nur einige Hundert Tonnen jährlich.
Leanderbank
Nach der Verleihung durch den Abt von Werden im Jahr 1783 gab es einen Abbau im Stollen. Betriebsdaten
sind nicht bekannt. 1868 erfolgte die Konsolidation zu Ver. Stöckgesbank & Dodelle.
Ver.Stöckgesbank
Nach der Verleihung durch den Abt von Werden im Jahr 1788 gab einen Betrieb, der wohl nicht lange
bestand. 1855 erfolgte die Neugründung mit dem Vortrieb eines Stollen, dem 1858 das Erbstollenrecht verliehen wurde.
1860 war der Stollen etwa 860 m lang. Für den Unterwerksbau wurde von der Stollensohle ein tonnlägiger Schacht
abgeteuft, den auch die Eisensteinzeche Ver. Lamarche mit benutzte. Die Kohlenförderung lag nur bei einigen 100 t
jährlich. Nach 1865 ruhte der Betrieb wegen Streitigkeiten mit Dodelle. 1868 kam die Konsolidation zu
Ver. Stöckgesbank & Dodelle.
Nach der Konsolidation wurden in der ersten Betriebsphase bis 1878 jährlich zwischen 1000 und 3000 t Kohle abgebaut. Die
höchste Förderung waren 4686 t im Jahr 1870 und 6783 t im Jahr 1876. 1878 waren die Vorräte über der Stollensohle erschöpft.
1880 wurde die Zeche versteigert und 1881 begann eine zweite Betriebsphase bis 1886. 1882 wurde ein Tiefbauschacht (205 m flache Teufe)
angesetzt. Er brachte keinen Erfolg. Die Förderung lag nur noch bei 1400 bis 1835 t im Jahr. 1891 erfolgte die Stilllegung und
1897 der Erwerb durch Pörtingssiepen.
Übersicht Schachtdaten
Schacht |
Teufbeginn |
Betrieb |
Stilllegung |
max. Teufe (m) |
Brikettfabrik |
CF 1 (Friedrich Wilhelm) |
1896 |
1899 |
1973 |
549 |
1907 - 1936 |
CF 1 Nebenschacht |
1910 |
1911 |
vor 1920 |
108 |
|
CF 2 |
1925 |
1926 |
1973 |
549 |
1949 - 1975 |
CF 3 (Prinz Friedrich) |
1920 |
1923 |
1973 |
227 |
|
CF 4 |
1957 |
1959 |
1973 |
675 |
|
CF 5 (Altendorfer Tiefbau 2) |
|
ab 1965 |
1972 |
732 |
|
CF 6 (Dahlhauser Tiefbau 2) |
|
ab 1965 |
1972 |
732 |
|
Gottfried Wilhelm 1 |
1907 |
1909 |
1973 |
834 |
1909 - ca. 1942 |
Gottfried Wilhelm 2 |
1913 |
1914 |
1973 |
449 |
|
Pörtingssiepen 1 |
1835 |
1836 |
1890 |
95 |
|
Pörtingssiepen 2 |
1872 |
1875 |
1972 |
767 |
1888 - 1972 |
Pörtingssiepen w1 |
1885 |
1888 |
1972 |
550 |
|
Pörtingssiepen w2 |
1899 |
1900 |
1935 |
144 t/40 s |
|
Pörtingssiepen 3 |
1937 |
1941 |
1972 |
820 |
|
PS Bergeschacht |
1943 |
1944 |
ca. 1968 |
34 |
|
Kaiserin Augusta |
1864 |
1865 |
1891 |
205 |
|
maximale Förderung Carl Funke 644586 t 1966
durchschnittlich 350000 - 600000 t/a
maximale Förderung Pörtingssiepen 630858 t 1943
durchschnittlich 200000 - 500000 t/a
maximale Förderung im Verbund 1.146481 t 1968
durchschnittlich 1 Mio. t/a
Durch die Anlage des Baldeneysees wurden ab 1932 alle Stollen auf der Südseite abgeddämmt. Die Gefahr
von Wassereinbrüchen bei starkem Hochwasser war nicht kalkulierbar. Betroffen waren i.W. die Stollen von Pörtingssiepen.
Mehrere Stollen waren schon durch Aufschüttungen eines Bahndamms oder Gebäudegrundmauern abgeddämmt. Auf der Nordseite des
Sees lagen alle Stollen wegen des Steilhangs über dem Hochwasserniveau.
Besonders gesichert wurden nur der Maasstollen, Gerhardstollen und der Stöckgesbänker Erbstollen. Dazu wurden erst die
Mundlöcher freigelegt und im vordern Bereich auch Schürfe gesetzt. Dabei zeigte sich der Gerhardstollen bis 237 m Länge
durch die starke Ausmauerung als völlig intakt. Er war 1,80 hoch und und 33 m vom Mundloch sogar 3,30 m auf einer Länge von
60 m. Ab 237 m stand der Stollen in Holzzimmerung, die teilweise zu Bruch gegangen war (Störungskluft). Die Aufwältigung
war daher schwierig. Bei 340 m Entfernung vom Mundloch wurde dann eine geeignete Stelle für zwei Mauerdämme (2 m stark, im
Abstand von 2 m) gefunden werden. Die Risse um die Dämme wurden mit eingespritztem Zement abgedichtet und der Zwischenraum
genauso wie der Stollen bis zum Mundloch mit Lehm verfüllt. Am 1. April 1933 war die Sicherung fertiggestellt. Theoretisch
wäre der Stollen damit immer noch befahrbar.
Der Maasstollen war 1,40 m hoch und im vorderen Bereich noch intakt. Er war in Trockenmauerung mit plattenartig behauenen
Steinen und gewölbten Scheitelbögen sorgfältig ausgebaut. Im weiteren Verlauf war er fast ganz zusammengebrochen, da das von
ihm durchfahrene Gebirge aus einer 1,60 m tiefen, dem Felsen vorgelagerten Geröll- und Kiesanschwemmung von etwa 20 m Höhe
bestand. Das Karbon wurde erst in einer Entfernung von 215 m erreicht. Nach der Aufwältigung wurden 250 m vom Mundloch zwei
Mauerdämme (1 m stark, im Abstand von 2 m) gesetzt. Auch hier wurde zum Abdichten Lehm eingebracht.
Der Stöckgesbänker Erbstollen war am Mundloch 1,7 m hoch, stand mit seinem ersten Teil im Terrassenkies der Ruhr und
lag, soweit festzustellen war, ganz zu Bruch. Hier reichte es den Stollen durch einen einen Meter starken Betondamm abzuschließen.
Soweit es möglich war, wurde er noch über die im Stollen lagernden Massen bis zur Firste durch Einstampfen von Lehm vollständig
abgedichtet.
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- Freigelegtes Mundloch des Maasstollen mit Maaskottenabbruch
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- Freigelegtes Mundloch des Maasstollen im Detail
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- Im Schurfgraben angeschnittener Maasstollen
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- Freigelegtes Mundloch des Gerhardstollen
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- Verbrochener Stöck- gesbänker Erbstollen mit Drainagerohr
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- Carl Funke 1/2 in den 1920er Jahren
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- Carl Funke 1/2 im Jahr 1936
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- Carl Funke Schacht 1
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- Carl Funke Schacht 1
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- Carl Funke Schacht 1
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- Carl Funke Schacht 1
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- Modell von Schacht 1 auf einer Verkehrsinsel in Essen-Heisingen
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- Modell im Detail
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- Schachtöffnung von Schacht Carl Funke 2
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- Umbau Carl Funke 2
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- Zechengelände bei Beginn des Abrisses, vorne Kohlenwäsche
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- Schacht 1, daneben die Kohlenwäsche
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- Schacht 1 mit Fördermaschinenhaus
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- Brikettfabrik mit Verladung
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- Kompressorenhaus
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- Brikettfabrik, daneben Schacht 2
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- Zechenfront zum Baldeneysee
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- Turmförderung von Schacht 2
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- Brikettverladung
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- Zechenhalde
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- Bergebrechanlage auf der Halde
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- Kesselhaus im Berghang
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- Pförtnerhaus
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- Zecheneingang 2016
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- Pförtnerhaus 2016
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- Zechensiedlung
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- Zechensiedlung
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- Zechensiedlung
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- Stollen Prinz-Friederich im Jahr 1936
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- Schacht Prinz-Friederich 1950er Jahre
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- Carl Funke Schacht 3
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- Carl Funke Schacht 3 hinter dem Zaun
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- Folgenutzung Carl Funke Schacht 3
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- Der wieder frei fließende Deilbach
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- Folgenutzung Carl Funke Schacht 3
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- Folgenutzung Carl Funke Schacht 3
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- Folgenutzung Carl Funke Schacht 3
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- Fassade der Waschkaue/Verwaltung
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- Detailansicht
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- Folgenutzung Carl Funke Schacht 3
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- Tagebau am Schacht Carl Funke 4
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- Abbauschema
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- Lagerung der Flöze am Schacht Carl Funke 4
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- Carl Funke 4 aus der Luft im Jahr 1960
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- Carl Funke 4 aus der Luft im Jahr 1960 im Jahr 1960
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- Carl Funke 4 Zufahrt
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- Fördermschinenhaus Carl Funke 4
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- Revisionsöffnung Carl Funke 4
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- Carl Funke 5 (Auf- wältigung Altendorfer Tiefbau 2)
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- Carl Funke 6 (Umbau von Dahlhauser Tiefbau 2)
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- Gottfried Wilhelm im Jahr 1913
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- Gottfried Wilhelm im Jahr 1953
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- Gottfried Wilhelm Schacht 1
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- Gottfried Wilhelm Schacht 1
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- Gottfried Wilhelm Schacht 1
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- Gottfried Wilhelm Schacht 2
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- Gottfried Wilhelm Schacht 2
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- Gottfried Wilhelm Zungenhalde
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- Gottfried Wilhelm Zungenhalde
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- Gottfried Wilhelm Aufbereitung und Brikettfabrik
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- Folgenutzung durch einen Baumarkt
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- Folgenutzung durch einen Baumarkt
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- Revisionsöffnung von Pörtingssiepen Schacht 1
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- Grundriss von Pörtingssiepen Schacht 1
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- Pörtingssiepen Schacht 2 im Jahr 1913
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- Pörtingssiepen Schacht 2 im Jahr 1913
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- Pörtingssiepen Schacht 2 im Jahr 1938
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- Pörtingssiepen Schacht 2 in den 1950er Jahren
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- Pörtingssiepen Schacht 2 im Jahr 1959 beim Umbau
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- Pörtingssiepen Schacht 2 im Jahr 1970
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- Pörtingssiepen Schacht 2 kurz vor dem Abriss
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- Pörtingssiepen Schacht2
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- Pörtingssiepen Wetterschacht
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- Pörtingssiepen Wetterschacht
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- Pörtingssiepen Wetterberg
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- Pörtingssiepen Bergeschacht
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- Pörtingssiepen Bergeschacht
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- Pörtingssiepen Schacht 3 rekultivierte Betriebsfläche
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- Pörtingssiepen Schacht 3 Revisionsöffnung
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- Pörtingssiepen Schacht 3 Revisionsöffnung
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- Pörtingssiepen Schacht 3 Bergefalltreppe
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