In den letzten Jahren sind viele Zechen geschlossen worden, denen vor ca. 20 Jahren noch eine Lebensdauer bis in die Mitte dieses
Jahrhunderts prognostiziert wurde. Eine Perspektive für den Steinkohlenbergbau in Deutschland ist nicht mehr gegeben, seitdem die
Einstellung bis 2018 beschlossen ist.
Stilllegungswellen gab es im Bergbau immer wieder, z.B. bedingt durch das auf den Energiemarkt drängende Erdöl in den 1960er Jahren
oder in den 1920er Jahren durch verstärkte Konzentrations- und Rationalisierungsmaßnahmen. Viele Standorte blieben weiter als Nebenanlagen
bestehen, der größere Teil verschwand durch den Abriss der (für eine Folgenutzung unbrauchbaren) Gebäude. Meistens war dies mit
dem Verlust der typischen Silhouette verbunden, die ähnlich prägend für den Stadtteil war wie ein Kirchturm.
Für viele Areale gilt heute - besonders bei frühen Stilllegungen - dass der Standort der Schächte kaum noch zu finden ist. Deshalb
soll hier nach und nach eine Übersicht dieser Flächen entstehen. Diese umfassen die Betriebsanlage(n), i.w. die Fördereinrichtung
mit der Aufbereitung, Nebenbetriebe wie Kokerei oder Brikettfabrik und die Haldenbereiche. Besonders gekennzeichnet ist die Lage der
ehemaligen Schächte. Dazu kommen die Hauptachsen der Gleisanlagen und die Anschlussbahnen, da diese z.T. starke Zerschneidungen des
Siedlungsraums mit den daraus resultierenden Problemen bedeuteten. Wenn ein Zechenhafen existierte, ist dieser mit angedeutet. Auch
die teilweise kilometerlangen Seilbahnen sind berücksichtigt. Diese dienten meistens so lange dem Kohle- und Abraumtransport bis dieser
unter Tage günstiger durchführbar wurde.
Nach der Übersichtskarte wird die Geschichte der Anlagen kurz zusammengefasst. Hier finden sich auch Anmerkungen zu wirtschaftlichen oder
sozialen Aspekten der Kohleabbaus, z.B. Kapital- und Rentabilitätsprobleme beim Übergang zum Tiefbau oder Auswirkungen auf städtische
Entwicklungen (Bergsenkungen, Zersiedelung etc.) oder technische Entwicklungen. Bei welcher Zeche diese Informationen eingeschoben werden
ist eher zufällig, da wo die Thematik besonders auffällig wurde. Die wichtigsten Stichworte werden im Glossar erläutert.
Die durchschnittliche Fördermenge bezieht sich auf die dem Ausbau der Anlage entsprechende wirtschaftlich erreichbare Menge. Anlaufzeiten,
Kriegs- und Krisenjahre werden nicht berücksichtigt. Die maximale Förderung lag oft deutlich über dem Durchschnitt. Dabei spielte u.a.
Raubbau eine Rolle, vor allem nach 1933 unter den Autarkiebestrebungen des NS-Regimes.
Durch die unterschiedliche Generalisierung der verwendeten Karten kann die Lage der einzelnen Elemente nicht immer exakt sein. Ich
werde aber versuchen, den besten Kompromiss zu finden. Die Übersicht erfolgt auf der Grundlage der Topografischen Karte 1:50000, Detailkarten
basieren auf der TK 1:25000. Dazu kommen noch Informationen auf Basis der gesondert aufgelisteten Quellen.
Geplant sind zusätzliche thematische Karten zum gesamten Ruhrgebiet.
Die nicht ganz vermeidbaren Fachbegriffe und weitergehende Informationen sind gesondert in einem Glossar
erklärt, das ich nach und nach erweitern werde. Es soll allgemeinverständlich bleiben und bewusst nicht bis ins letzte Detail gehen.
Ergänzend sind im Text Erklärungen in der Art von Tooltipps eingebaut. Sie sind an der strichlinierten Unterstreichung zu erkennen.
Ich hoffe zumindest die großen Schachtanlagen mittelfristig komplett zu erfassen.
An dieser Stelle geht mein Dank an Antonia Bäcker für ihre Hilfe beim ersten Korrekturlesen (relativ wenig übersehen) und Frau Jammers von der kartografischen Abteilung des RP Köln in Bonn für ihre klaglose (sic!) Beantwortung meiner Fragen zur Kartennutzung.
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