Der Stollen General 1 war von 1853 bis 1867 in Betrieb. Dabei wurden 1861 mit 187 Bergleuten 54935 t gefördert,
sonst wohl weniger als 40000 t/a. Er wurde von
Vereinigte General & Erbstollen übernommen.
Diese hatte ihren Ursprung in der Zeche
Generals Erbstolln. Ihre
Verleihung
war 1715. 1737 folgte das Erbstollenrecht. Damit konnten andere Stollenbetriebe, die höher lagen ihr Grubenwasser durch
den Stollen ableiten. Der Erbstollen erhielt dafür eine Abgabe, die 10% der verkauften Kohle betrug. Das scheint lukrativ, aber
viele kleine Stollenbetriebe arbeiteten nur sporadisch, während der Erbstollen ständig unterhalten werden musste. Der Betrieb
ruhte zwischen 1755 und 1767. Dauerhaft begann er 1868. Die Kohlen wurden bis nach Kleve geliefert. 1784 war der Freiherr vom
Stein in seiner Funktion als Bergbauminister auf einer Inspektionsreise, die ihn auch zur Zeche
General führte. Er befuhr die
Stollen Nr. 2 (Länge 985 m) und Nr. 3 (Länge 462 m). Am Betrieb hatte er nichts zu bemängeln. In seinem Bericht erwähnt er die
recht hohe Schichtleistung, bei der drei Hauer 6 t am Tag erreichten.
1777 wurde der
General-Erbstolln Nr. 2 verliehen, aber erst 1790 mit der Auffahrung begonnen, da bis dahin der bestehende Stollen
ausreichte. Insgesamt wurde er 3500 m lang und löste das Wasser der Vorgängerstollen von
Hasenwinkel. 1819 fand die Konsolidation
zu
General & Himmelscroner Erbstolln statt, der 1829 zum
Hasenwinkel-Himmelscroner Erbstolln vereinigt wurde. Er bestand
bis zur Gründung der Tiefbauzeche
Hasenwinkel (siehe weiter unten).
Für den weiteren Abbau begann 1813 der Vortrieb des
General-Stoll Nr. 5 (auch als Erbstollen). Er reichte 1825 3200 m nach Nordosten.
Daher wurde der
General-Erbstolln Nr. 2 unwichtig und 1819 abgegeben. 1825 begann mit
Vereinigte General & Erbstolln
der Betrieb der Zeche
General. An der Konsolidierung waren kleinere Zechen beteiligt.
- Großebank
Dieser Stollen war von 1715 bis 1770 in Betrieb. Er hatte typischerweise keine zehn Beschäftigte (für 1854 sind drei belegt)
und wohl eine Förderung deutlich unter 1000 t/a. 1870 konsolidierte er zu Großebank & Großenebenbank.
- Großenebenbank
Der Stollen bestand von 1762 bis 1768 und war danach "ausgekohlt". Er war sicher noch unbedeutender als Großebank.
Auch er konsolidierte 1870 zu Großebank & Großenebenbank.
- Großebank & Großenebenbank
Hier lief der Betrieb Betrieb von 1775 bis 1784. Danach soll nach dem Durchörten
einer Störung noch um 1804 Kohle abgebaut worden sein, worüber keine Belege vorhanden sind.
- Silberbank
Hier lief der Betrieb von 1739 bis 1769. Die Belegschacht betrug 1757 acht Mann. 1825 kam die Konsolidation zu
Ver. General & Erbstollen.
In der Stollenphase ging der Abbau nach dem folgenden Schema voran. Vom Erbstollen aus wurden die erschlossenen Flöze (teilweise über
Querschläge) abgebaut. Dazu wurden bei Bedarf kleinere Schächte - meistens
tonnlägig
abgeteuft. Darauf standen Pferdegöpel (u.a. Schacht Adolphine und Amalia), später z.T. auch Dampfmaschinen für die Förderung.
Diese lag bei 30000 - 60000 t/a bis zum Abteufen des ersten Schachts der Tiefbauanlage in Bochum-Weitmar im Jahr 1860. Damit
war
General eine der wichtigsten Zechen im Bereich von Bochum. Der Absatz erfolgte über die Ruhr. Dort befand sich die
Verladung, wohin die Kohlen über Pferdeschleppbahnen gelangten.
Der Abbau im Stollen war jetzt an seine Grenzen gekommen. 1872 fand ein Eigentümerwechsel statt. Auch unter dem neuen Besitzer,
der
Dortmunder Bergbau-Gesellschaft verbesserte sich die wirschaftliche Situation kaum. Die neu angelegten Schächte erlaubten nur
einen primitiven Tiefbau, da ständig Probleme mit Wasserzuflüssen bestanden. Von 1875 bis 1882 soffen die tieferen Sohlen, auf denen
die meiste Kohle abgebaut wurde mehrfach ab. 1885 wurde sogar der verschlammte Erbstollen wieder aufgewältigt, um einen Teil des Wassers
abzuleiten. 1895 ging die Zeche in Konkurs. Die Schwierigkeiten schlugen sich in der Förderung nieder. Diese lag bei 130000 - 150000 t/a
mit 168874 t als Maximum 1867. Insgesamt war nur in fünf Geschäftsjahren eine Dividende ausgezahlt worden.
Der Tiefbaubeginn sollte auch die verstreuten drei Förderanlagen Berger (General 1), Johannes und Heinrich Albert mittelfristig
ersetzen. Durch nicht mehr zu bewältigende Wasserzuflüsse im Jahr 1875 am Schacht Johannes und einem Defekt an Wasserhaltung
im Schacht Berger (der dadurch 1878 aufgegeben wurde) war der neue Schacht General 2 plötzlich einziger Förderschacht. Der 1875
abgeteufte Schacht 3 sollte eigentlich diese Funktion übernehmen. Aus Geldmangel wurde es nur als Luftschacht genutzt. Diese
Funktin hatte auch der Stollenschacht Heinrich Albert. Der 1866 abteufte tonnlägige Schacht Königgrätz diente der Wasserhaltung
bis zur Stollensohle. Als Förderschacht war er nur eine Notlösung wegen des zu geringen Querschnitts.
Die 1895 neu gegründete
Gewerkschaft General begann mit der Sanierung der maroden Anlage in Bochum-Weitmar. Ein Brand im Jahr
1896 machte alle Bemühungen zunichte. Fast alle Gebäude über Tage brannten ab, die Förderkörbe stürzten in den Schacht und zerstörten
die Einbauten. Die Kokerei (Haupteinnahmequelle) musste stillgelegt werden. Direkt nach der Wiederinbetriebnahme 1898 stürzte
bei Wartungsarbeiten der Wasserhaltungsmaschine ein 5 t schweres Gestängestück in den Schacht 2. Bis Februar 1899 ruhte der
Betrieb. Dabei ersoffen wieder die tieferen Fördersohlen.
Trotzdem kaufte die
Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede A.G. 1898 die Zeche zur Koksversorgung ihrer Hochöfen. Auch sie hatte
wenig Freude an ihrer Erwerbung. 1901 brach der Schacht 2 nach einem Korbabsturz zusammen. Schon 1903 brach er erneut ein. Er wurde
danach nur noch bis zur Stollensohle in 178 m Teufe genutzt. Als Ersatz wurde 1904 der neue Schacht 1 abgeteuft. 1907 brach der Schacht 2
noch einmal zusammen. Jetzt wurde über einen Hilfsschacht an der Zechenhalde gefördert. Nach dem 1. Weltkrieg gab es in Folge der
Ruhrbesetzung längere Betriebsunterbrechungen. Als 1928 die Fettkohlenvorräte abgebaut waren folgte die Stilllegung. 1929 war das
Zechengelände fast komplett abgeräumt (bs auf das Magazin, Lampenstube und Verwaltungsgebäude) und blieb lange eine Brachfläche.
1931 brach das im Grubengbäude aufgestaute Wasser zur Nachbarzeche
Engelsburg durch. Eine detaillierte Beschreibung dieses
Ereignissen findet sich unter
Engelsburg. Dabei wurde die Füllsäule im Schacht 2
weggespült. Er wurde 1936 neu verfüllt.
Die Kohle wurde bis zum Bau der Anschlussbahn mit einer Pferdebahn zur Bergisch-Märkischen Eisenbahn transportiert. Heute ist das
Zechengelände mit den Anlagen eines Pumpenherstellers überbaut. Die Schächte 1, 2 und der alte Stollenschacht Heinrich Albertz haben
keine Spuren hinterlassen. Die beiden ersten sind mit einer Werkshalle überbaut, der letzte liegt unter dem Firmenparkplatz. Der
Schacht 3 ist mit einer Betonplatte verschlossen. Er liegt nicht frei zugänglich in einem Hausgarten. In der Nähe wurden
wurden 2018 Sicherungsarbeiten durchgeführt. Dabei wurden im Bereich vom Schacht Constanz vorsorglich Hohlräume mit Beton
verfüllt.
Das Mundloch des
General Stollen Nr.2 ist noch erhalten. Hier fließt noch immer Wasser aus den ehemaligen Grubenbauten ab. Nach
längeren Regenperioden kann man dieses im Kanalschacht vor dem Mundloch rauschen hören. Das nahe gelegene Schachthaus des Schachtes
Berger wurde trotz Denkmalschutzes 2012 abgebrochen. Seitdem liegt dort eine verwaiste Baugrube, da der Investor in Konkurs ging. Die
freigelegten Schachtöffnungen sind zur Sicherung wieder zugeschüttet worden. Bei erneuten Bauaktivitäten wird sich der Bergmannstisch Bochum
Süd e.V. um eine Lösung bemühen, diese zu erhalten und ggf. auch öffentlich zugänglich zu machen.
Auch das Mundloch des
General Stollen Nr.5 ist erhalten. Da ein türkischer Kulturverein direkt daneben seinen Sitz hat, wurde die
Informationstafel am Standort auch in Türkisch verfasst.
Die Lage von Schacht Johannes ist an einer Einzäunung unterhalb der Böschung der Straße "Am Birkenwald" erkennbar.
Als einziges Gebäude ist der Schacht Mohr erhalten. Das Schachthaus wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. Der Schacht liegt im Keller
einer Mieterwohnung und ist mit einer Betonplatte verschlossen. Er ist aufgrund dieser Situation nicht zugänglich. Auch ein weiteres
Gebäude (Werkstatt o.ä.) ist heute Wohnhaus.
Alle weiteren Schächte sind im Gelände nicht mehr sichtbar. Sie lagen zu ihrer Betriebszeit in einer fast unbebauten Gegend in
Acker- und Wiesenland. Eventuell vorhandene hölzerne Förderanlagen wurden an anderen Schächten wieder verwendet. Die offenen Schächte waren
jahrzehntelang der Witterung ausgesetzt und waren auch wegen der geringen Teufe relativ schnell verbrochen. Teilweise wurden sie auch
verschlossen, um eine sichere Bewetterung zu erzielen. Bei der etwa ab 1900 einsetzenden stärkeren Bebauung verschwanden sie endgültig
unter Wohn- und Verkehrsflächen.
Im Grubenfeld von
General bestanden viele Kleinzechen, die nach dem 2. Weltkrieg die oberflächennah
anstehenden Restkohlen abbauten, die privat zum Heizen und von kleinen Gewerbebetrieben nachgefragt wurden. Sie boten auch
dringend benötigte Arbeitsplätze an, auch wenn diese keine großen Zahlen erreichten.
Bis auf die Zeche
Neuruhrort waren die Betriebe klein und kurzlebig. Viele Betriebspunkte ähnelten wohl der alten
Kohlengräberei oder einfachen Schurfgräben. Dabei wurden die Kohlereste in den zu Tage tretenden Flözen ausgebeutet. Wenn
noch Sicherheitspfeiler vorhanden waren konnten 20 - 30 m mächtige Streifen abgebaut werden.
eingetragen.
Stollenbetrieb Am Birkenwald
Am 15. Dezember 1950 begann der Betrieb und endete am 30. Juni 1954. Für 1951 gibt es eine Angabe zur Fördermenge von
keine weiteren Unterlagen bekannt.
Amelunxen
Die Kleinzeche bestand vom 11. April 1949 bis zum 4. Februar 1950. Keine weiteren Details bekannt.
Burczek
Mir sind keine Details bekannt. Oberflächennah wurden Kohlenreste im Flöz Dickebank (wahrscheinlich mit einer Reihe von
Schürfen) und zwei Schächten im Flöz Sonnenschein abgebaut.
Elisabeth
Am 15. Dezember 1950 begann der Betrieb und endete am 30. Juni 1954. Für 1951 gibt es eine Angabe zur Fördermenge von
7173 t mit 30 Beschäftigten. Der Besitzer Wilhelm Lagrave betrieb weitere Kleinzechen im Süden von Bochum.
Zeche Glocke
Die Mutung des Stollen erfolgte 1764. Ein Betrieb ist ab 1768 belegt. Das Stollenmundloch lag gegenüber dem Haus Im Stapel 23.
Mit einigen Unterbrechungen lief der Betrieb bis 1802. Insgesamt werden vier Schächte erwähnt, die etwa 40 - 60 tief
waren. Die Fördermenge wird wohl nur wenige 1000 t/a betragen haben. Ab 1774 sind Kohlelieferungen bis nach Kleve belegt.
Nach 1860 baute die Zeche Ver. General & Erbstollen das Flöz von Glocke vom Schacht Berger aus unter
der Stollensohle ab.
Zu Glocke gehörte auch Schelle. Es scheint sich ursprünglich um denselben Betrieb gehandelt zu haben.
1782 wird ein neuer Förderschacht ( mit 2520 t Förderung) erwähnt, der um 1793/1795 bis zu 44 tief war. Am 19. Juli war
die Stilllegung nach nur noch geringem und länger ruhendem Betrieb.
Nach dem Krieg baute die gleichnamige Kleinzeche Glocke von 1951 bis 1960 Restkohlen ab. Bis auf 1953 (3060 t) und 1955 (8929 t)
wurde nicht oder nur wenige Tonnen Kohle gefördert. Die Schächte (Förderschacht, Wetterschacht und Tagesüberhauen)
lagen neben dem Sportplatz in Oberdahlhausen. Beschäfigt waren 27 bis 28 Bergleute. Auf dem Gelände ist heute ein Reitplatz.
Direkt daneben befanden sich die Schächte.
Der eher unrealistische Plan zum Ausbau der Zeche mit einem Transportstollen zur Bahntrasse nach Dahlhausen wurde nicht
mehr realisiert. Das neue Fördergerüst kam daher nie voll zum Einsatz.
Hinderfeld
Der Betrieb startete am 14. Oktober 1950 und pausierte vom 26. Januar 1951 bis zum 21. Februar. Nach dem Teufen eines
31 m tiefen Schachts förderten 19 Beschäftige 1583 t Kohle. Ab 1952 war der Schacht auch Luftschacht für Neuruhrort.
Nach der Übernahme am 2. Februar 1953 wurde der Betrieb wahrscheinlich stillgelegt.
Kleinzeche Gockel & Niebuhr
Die Kleinzeche förderte unterhalb des Friedhofs Dahlhausen von 1947 bis 1950 mit einer Belegschaft von 13 bis 17 Mann
insgesamt 7141 t Kohle. Es sind einige kaum erkennbare Reste der Verladeanlage am Hang zu erkennen. Eine Infotafel
erinnert an den Betrieb. Die Stilllegung war auch durch mehrere Tagebrüche auf dem kommunalen Friedhof bedingt.
Stollenbetrieb Münnig
Nördlich von Am Birkenwald 34 existierte ein 15 m fiefer Schacht. Von 7. Oktober 1947 bis 15. Januar 1951 wurde ein Rest
des Flözes Dickebank abgebaut. Es gab drei Wetterüberhauen (kleine Luftschächte), die nur einen, drei und neun m tief
waren. Dazu kam noch ein 37,6 m tiefer Wetterschacht. Betriebsdaten sind nicht bekannt. 1951 wurde vom 7. Oktober bis
Anfang Dezember wurde unter der Bezeichnung Stollenbetrieb Münnig-Stahl noch einmal gefördert, wahrscheinlich
für knapp gewordenen Hausbrand. Erkennbare Reste gibt es nicht.
Lagrave
Mir sind keine Details bekannt. Oberflächennah wurden Kohlenreste im Flöz Wasserfall und südlich davon im Flöz Sonnenschein
abgebaut. Dazu kam ein Schacht des Betriebs Münnig.
Neuruhrort
Von 1769 bis spätestens 1796 existierte ein Stollenbetrieb Neu-Ruhrort. Er lag in einem Seitental und ist als
Einkerbung erkennbar. Der Zugang ist über die früheren Transportwege am Hang möglich. Erstaunlich ist die Lieferung
von Kohle bis nach Kleve.
Rund 150 Jahe später 1919 ein neuer Stollen weiter östlich angesetzt. 1920 begann die Förderung im Flöz Finefrau. Im
Jahr 1921 förderten 27 Beschäftigte bis zur Stilllegung am 1. August 3194 t Kohle. 1940 sollte hier der Betrieb wieder
aufgenommen werden. Er begann kriegsbedingt erst 1945 und entwickelte sich zu einer Kleinzeche.
Nach dem Ausbau über und unter Tage bis 1948 förderten zwischen 160 und 235 Mann Belegschaft 40000 - 60000 t/a. 1953 war
Neuruhrort mit der maximalen Förderung von 69781 t eine mittelgroße Tiefbauzeche. Der tonnlägige Schacht erreichte
eine Teufe von 165 m (etwa 140 m seiger). 1952 wurde der 31 m tiefe Förderschacht
des Stollen Hinderfeld in Bochum-Wattenscheid (Betrieb von 1950 bis 1953) übernommen und bis 1958 als Luftschacht
(auch als Schacht 2 bezeichnet) genutzt. Der Plan, den Förderschacht um weitere 165 m tiefer zu teufen kam wegen der
einsetzenden Kohlenkrise nicht mehr zur Ausführung. Der völlig abgeräumte Zechenplatz ist renaturiert.
Am 30. Oktober 1951 starben bei einem Strebbruch zwei Bergleute.
Permontes I
Die auch nach dem Betreiber Werner von Trippenbach benannte Stollenzeche begann am 1. Mai 1948 den Betrieb und endete
am 1. Juli 1953. 1950 wurde die maximale Förderung von 9155 t mit 47 Beschäftigten erreicht und 1952 6946 t mit acht
Beschäftigten. Der Stollen lag im Flöz Sonnenschein. Dazu wurde auch im benachbarten Flöz Wasserfall Kohle abgebaut.
Kleinzeche Schacht Ursula
Die am Meinholtweg gelegene Zeche baute von 1. April 1949 bis Ende 1954 Kohle ab. 24 bis 26 Bergleute förderten zwischen
3548 t im Jahr 1950 und 6673 t im Jahr 1953, im Schnitt 5000 - 6000 t/a. Die endgültige Stilllegung erfolgte 1960.
Der Kleinstbetrieb Schwarz (Besitzer Rudolf Schwarz) ist wohl identisch, wobei der Schacht Ursula der
Förderschacht war und daneben mehrere Tagesüberhauen im Flöz Sonnenschein existierten.
Kleinstzeche Wirtz
Die auch als Schacht Emma bekannte Anlage war nur vom 2. September 1951 bis zum 9. Juni 1952 in Betrieb. Zehn
Beschäftigte förderten 1951 928 t Kohle. Es gab einen Schacht und ein Tageüberhauen.
Kleinzeche Wohlverwahrt
Südlich der Zeche Neuruhrort gab es einen Stollen zu dem ich keine weiteren Infos habe.
Ein nicht näher benannter Stollen lag an der Straße am Hedtberg. Er wurde schon 1772 aufgefahren und wohl einige Jahre
genutzt. Er wurde in Notzeiten immer wieder "wild" betrieben, allerdings war die Qualität der Kohle nicht gut.
Im 2. Weltkrieg wurde er zum Luftschutzstollen ausgebaut. Die Reste des Schutzvorbaus sind noch im Hang zu sehen.
Im Bereich der Zeche Hasenwinkel und der Tiefbauanlage von General bestanden weitere Kleinzechen.
Permontes I
Die auch nach dem Betreiber Werner von Trippenbach benannte Stollenzeche begann am 1. Mai 1948 den Betrieb und endete
am 1. Juli 1953. 1950 wurde die maximale Förderung von 9155 t mit 47 Beschäftigten erreicht und 1952 6946 t mit acht
Beschäftigten. Der Stollen lag im Flöz Sonnenschein. Dazu wurde auch im benachbarten Flöz Wasserfall Kohle abgebaut.
Emil Thorbrügge
Etwas westlich von Hasenwinkel baute der Betrieb Thorbrügge Kohle im Flöz Blücher ab. Er bestand von 1955 bis 1957.
Im ersten Jahr wurden 2483 t mit 20 Beschäftigten gefördert, 1956 3830 t mit 24 Beschäftigten. Die Stilllegung war
wohl im Frühjahr 1957, da nur noch zwei Beschäftigte 161 t förderten.
Der Betrieb wurde auch Thorbrügge II genannt. Er ist aber nicht identisch mit dem genauso bezeichneten Betrieb in
Bo-Oberdahlhausen.
Graf
Im Bereich der Halde Hasenwinkel lag der Kleinbetrieb Graf. Er bestand vom 1. Januar 1948 bis zum 31. Oktober 1949.
Es gab drei Betriebspunkte (wahrscheinlich Schurfbetriebe). Ansonsten sind keine Daten bekannt.
Haunert
Der Schacht gehörte zum Betrieb Haunert, der seine Hauptbetriebe in Bo-Weitmar und Bo-Stiepel hatte.
Hausherr
Von 1. Februar 1948 bis zum 15. März 1950 bestand diese Kleinzeche, keine weiteren Infos.
Merda
Diese Kleinzeche lag in Bo-Eppendorf südlich vom Sportplatz. Sie bestand vom 15. Juli 1949 bis zum 14. Februar 1950.
Phillip
In der Nähe von Schacht Mohr lag die Kleinzeche Philip. Sie baute vom 18. März 1949 bis zum 15. Januar 1950 Kohle im
Flöz Präsident ab.
Schwarz
Ein weiterer Schacht des Betreibers Rudolf Schwarz lag nördlich von Thorbrügge.
Schröer
Östlich vom Sportplatz befand sich der Betrieb Schröer. Er förderte in den Flözen Röttgersbank Unterbank und Ernestine.
A. Walther / Walther 1 ab 1953
Am Köllerholzweg und im ehemaligen Steinbruch baute der Betrieb Kohlereste in den Flözen Ernestine und Ida ab. 1949 wurde
der erste Schacht abgeteuft und 1950 1666 t mit elf Beschäftigten gefördert. Das Maximum von 8347 t mit 40 Beschäftigten
wurde 1952 erreicht und 1955 6492 t mit 21 Beschäftigten. Die Stilllegung war im August 1956.
Wichmann
Der Betrieb lag im ehemaligen Steinbruch am Köllerholzweg. Er startete 1949 und wurde im Oktober 1950 in Burgemeister
umbenannt. 1951 wurden bis zur Umbennung in Thorbrügge II am 5. November 829 t Kohle gefördert. 1952 förderten 17
Beschäftigte 2616 t. Am 31. Juli 1952 kam die Rückbenennung in Wichmann. In diesem Jahr förderten 26 Beschäftigte
5325 t. 1955 kam dann die Umbenennung in Thorbrügge I mit einer Förderung von 6415 t mit 38 Beschäftigten. 1958
wurde die maximale Fördermenge von 7120 t erreicht. Die Stilllegung war am 28. Februar 1959. Abgebaut wurde das Flöze
Röttgersbank 1.
Die Geschichte der Zeche
Hasenwinkel verlief ähnlich wie die von
General. Aus einer größeren
Zahl von Stollenbetrieben entstand die Tiefbauanlage. Diese lag in einem Taleinschnitt zwischen der Hasenwinkler Straße und
der Karl-Wagener-Straße. Die drei ältesten Stollen konsolidierten 1809 zu
Hasenwinkel & Sonnenschein und 1829 mit
weiteren zum
Hasenwinkel-Himmelscroner Erbstollen.
Sonnenscheiner Stolln
Er war der älteste der Vorgängerbetriebe und lag im Bereich des Hofes Köllermann, wo schon um 1530 Kohle gewonnen wurde,
wahrscheinlich in Form der Kohlegräberei ohne echte Stollen. 1630 begann die Wiederinbetriebnahme mit dem Ansetzen
des Stollen August. Er lag zwischen Hasenwinkler Straße und der Straße "Polterberg" und war nur bis 1700 in Betrieb. 1732 wurde ein
neuer tiefer Stollen angelegt. Über den Betrieb liegen keine Unterlagen vor. Reste sind nicht erkennbar, heute befindet
sich hier der Parkplatz eines ehemaligen Lebensmitteldiscounters mit dem Deckel der Schachtöffnung.
Hasenwinkler Stolln
Ab 1732 wurde dieser Stollen betrieben. Es gibt Hinweise auf einen früheren Stollen von 1798, der wegen Wasserzuflüssen nicht
in Betrieb ging. Bis 1809 bestand ein relativ stetiger Betrieb. Kohlen wurden auch wie bei den Generaler Betrieben bis nach Kleve
geliefert.
Hasenwinkler Erbstolln
Er wurde 1772 am nördlichen Hang des Dahlhauser Tals etwa gegenüber den heutigen Häusern am Hedtberg 34 bis 36 aufgefahren. Schon
im selben Jahr wurden erste Kohlen gefördert. Als besondere Leistung für die damalige Zeit ist die Dürchörterung des Primussprungs
nach 120 m anzusehen. Finanziell konnte der alleinige Gewerke, der Bauer Henrich
Köllermann der Jüngere den Betrieb nicht stemmen. Er nahm 1774 weitere Gewerken auf, u.a. den Bergmeister Julius Philipp Heintzmann,
der Mitglied des Bergamts war. Er wurde Namensgeber des Tiefbauschachts von Hasenwinkel. Bis 1801 wurden Kohlen gewonnen und mit
einer Pferdeschleppbahn zur Kohlenniederlage an der Ruhr gebracht.
Eine weitere Gruppe von Stollenzechen war an der Konsolidierung von 1829 beteiligt.
Hasenwinkel & Sonnenschein
Von 1805 bis 1809 wurde aus dem General-Stolln Nr. 2 ein Querschlag aufgefahren, der das Grubenfeld der oben beschriebenen Anlagen
neu erschloss. Bis 1829 wurde im Stollen gegen Entrichtung einer Gebühr gefördert und im Schacht Albertine. Gemeinsam wurde ab 1811
die neue Schienenbahn zur Ruhr genutzt. Ab 1825 war der Stollenschacht August bis um 1835 in Betrieb. Er wurde später als Luftschacht
für die Tiefbauanlage Hasenwinkel reaktiviert. Hier wurde ein damals üblicher Wetterofen betrieben. Die warmen Abgase
sorgte für einen Unterdruck im Schacht, durch den Abwetter angesogen wurden. Dieses Verfahren endete mit dem Aufkommen von
Grubenlüftern auf Ventilatorbasis.
Himmelscrone
Von 1775 bis 1815 ist ein oft jahrelang unterbrochener Betrieb bekannt.
1822 konsolidierten beide Anlagen zu
General und Himmelscroner Erbstolln. Sie teuften den Stollenschacht Theresia ab, der
die gesamte Förderung übernahm. Ein Pferdegöpel war sicherungsgeschützt im Schachthaus integriert. Über eine Pferdeschleppbahn
gelangten die Kohlen zur Ruhr. Aus dem Erbstollen wurde noch in Ausnahmefällen gefördert. Er diente nur der Wasserableitung.
Die Förderung lag bei 7000 - 10000 t/a.
Kirschbaum
Diese Stollenzeche lag weiter östlich in Bochum-Weitmar-Munscheid am Ostholz. Schon 1744 fand ein erster Abbau statt.
Am 3. März 1754 wurde nach Zubruchgehen des ersten Stollen ein knapp 15 m tieferer verliehen. Am 18. Juli 1791 kam es zur
Konsolidation zu Ver. Kirschbaum & Neuemark. Der Betrieb lief mit Unterbrechungen auf einem bescheiden Niveau. Aus
dem Jahr 1800 ist die Konstruktion eines Förderwagens bekannt, der 125 kg fasste.
Neue Marck
Noch weiter östlich wurde um 1733 ein Stollen an der heutigen Neuhofstraße in Bochum-Weitmar angesetzt, der 1770 verbrochen
(nicht mehr befahrbar) war. 1783 wurde östlich der Hattinger Straße ein neuer Stollen angelegt. Er lag nicht tief genug für eine
Unterfahrung der Straße und war unrentabel. Als Ersatz wurde um 1790 der Neumarcker Tiefer Stolln 800 m weiter nordöstlich
aufgefahren. Er lag westlich der Straße "An der Holtbrügge" und war 494 m lang.
Ver. Kirschbaum & Neuemark
Nach der Konsolidation am 18. Juli 1791 wurde der Betrieb im Feld Neue Marck eingestellt. Nach 1795 wurde neben dem
unbrauchbar gewordenen Stollen ein neuer angelegt, der nicht mehr für die Förderung genutzt wurde. Statt dessen wurde aus
einer Vielzahl kleiner Schächte auf dem Stollen gefördert. Ab 1815 entstand ein zuletzt etwa 4,3 km langer Schiebeweg zur Ruhr.
Am 30. November 1830 endete der Betrieb.
Er begann ab Juli 1838 erneut, als der Anschluss an den Hasenwinkel-Himmelscroner Erbstolln erfolgte. Die Förderung
lag bei 3000 - 10000 t/a, wobei 1842 das Maximum von 14391 t erreicht wurde. Die Belegschaft lag anfangs bei 20 Mann und
stieg bis auf 80 Mann. Am 14. März 1859 erfolgte die Konsolidation zu Hasenwinkel als die Vorräte über der Stollensohle
abgebaut waren..
Übersicht Stollenschächte
Jahr |
Betrieb |
1796 |
Schacht 5 |
1800 |
Schacht 1, Schacht 5 |
1807 |
Christiane (später Caroline) |
1810 |
Schacht 2, Schacht 3, Schacht 4, Amalie, Caroline |
1815 |
Amalie, Caroline, Catharina, Johanna |
1820 |
Antoinette, Carl, Hermann, Lisette |
1825 |
Antoinette, Carl, Hermann |
1830 |
Antoinette, Carl |
1830 |
Schacht 2, Schacht 3, Schacht 4, Caroline, Amalie |
Die vielen, oft nur wenige Jahre genutzten Schächte sind typisch für Stollenbetriebe in dieser Zeit. Der zuerst genannte
Schacht 5 hatte auch die Bezeichnung Hilfsschacht. Dies deutet auf die übergangsweise Nutzung bis zum Teufen neuer Schächte
hin. Später wurden auch die alten Schächte 1 bis 4 (wohl Lichtlöcher) wieder genutzt. Zum Ende der ersten Betriebsphase
lag der Förderschwerpunkt typischerweise am östlichen Rand des Grubenfeldes. Damit waren die über der Stollensohle
anstehenden Flöze erschöpft.
Für eine Stollenzeche des frühen 19. Jahrhunderts hatte Kirschbaum die typische Förderung von 1000 - 4000 t/a.
Damit war ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Der sprunghafte Anstieg ab 1840 kam durch den Anschluss an den
Hasenwinkel-Himmelscroner-Erbstollen. So konnten etwa 35 m Teufe gewonnen werden. Die Kohle wurde im Schacht
Constanz August und in einer Tagesstrecke gefördert. Der neu gewonnene Vorrat reichte immerhin für 15 Jahre bei einer
durchschnittlich verdreifachten Fördermenge.
Der Hasenwinkel-Himmelscroner-Erbstollen war in der Zeit des Abbaus über der Stollensohle in Betrieb. Aus einer
Reihe von Schächten, die immer weiter nach Nordosten lagen wurde die Kohle gefördert. Sie waren mit Pferdegöpeln und
später mit Dampfmaschinen ausgestattet. Das Prinzip eines Pferdegöpels ist in der Grafik links erklärt. Zentrales Element
ist die senkrecht stehende Antriebswelle.
Nach dem Abteufen des Schachtes Constanz August wurde die Pferdebahn vom Schacht Theresia bis dorthin verlängert. Er war
zwar nur 33 m tief, aber der erste ausgemauerte Schacht im Ruhrgebiet. Hier stand auch eine der ersten Dampfmaschinen des
Ruhrgebiets. Für eine bessere Bewetterung sorgte ab 1852 ein Wetterkamin. Solche Kamine, die die natürliche Luftzirkulation
durch Abgase aus einem sog. Wetterofen verstärken gab es damals bei vielen Zechen im/am Ruhrtal. Ab 1834 wurde Koks in
einer privaten Kokerei in Dahlhausen erzeugt. Im Schacht wurden auch die Kohlen einiger kleiner Zechen gehoben, die keinen
eigenen Förderschacht hatten. Von 1836 - 1846 für die Zeche Hülfe Gottes & Christiana. Ab 1838 führte der
General Stollen Nr.2 das Grubenwasser der Zechen Hülfe Gottes, Kirschbaum und weiter südlich Lucia
ab. Bis 1850 wurden diese Zechen komplett übernommen.
Mit dem Teufbeginn von Schacht Roeder im Jahr 1848 begann der Übergang zum Tiefbau. Mit der Jahresförderung von 50660 t war
Hasenwinkel damals auch die größte Zeche im Ruhrgebiet. Als letzter Stollenschacht wurde 1854 der Schacht Friedrich
Wilhelm in Weitmar abgeteuft. Am1. März 1856 erfolgte die Konsolidation zu Hasenwinkel.
Bevor der Tiefbau 1861 mit dem Abteufen des Schachts Julius Philipp begann, wurden noch die beiden Schächte Fortuna 1 und 2
in Bochum-Weitmar abgeteuft. Hier wurde das sog. Blackband abgebaut, ein mit Toneisensteinknollen angereichertes Flöz. Diese
ließen sich mit der damaligen Technik gut verhütten. Insgesamt wurden etwa 10200 t abgebaut. 1863 waren die Tagesanlagen am
Schacht Julius Philipp fertiggestellt und 1865 gegann der Betrieb. Als Wetterschacht wurde der alte Schacht August aufgewältigt.
Die restlichen Schächte wurden nach und nach bis auf Constanz August als Wetterschacht stillgelegt. Nach dem Teufen eines
Wetterschachts 120 m südlich vom Schacht Julius Philipp wurden die beiden älteren 1889 verfüllt. Koks wurde in einer neuen
Privatkokerei nahe dem Zechengelände erzeugt. Diese wurde 1891 erworben, nachdem der Bochumer Verein Hasenwinkel
1890 gekauft hatte. Der Koks wurde jetzt mit einer drei km langen Seilbahn zur Zeche Maria Anna in Höntrop transportiert
und von dort per Schiene weiter zu den Hochöfen. Die Bahn wurde 1905 abgebrochen und auf der Zeche Dannenbaum I "recyclet",
nachdem die Fettkohlenvorräte für einen rentablen Betrieb nicht mehr ausreichten. Die Seilbahn ist unter
Seilbahn ausführlich dokumentiert.
Bis 1919 wurde die 1909/1910 verkleinerte und modernisierte Kokerei noch weiter betrieben. Als die Kohlevorräte insgesamt zur
Neige gingen wurde Hasenwinkel erst zur Nebenanlage von Friedlicher Nachbar und am 20. Oktober 1926 stillgelegt.
Erhalten ist das Fördermaschinenhaus von Julius Philipp. Es wurde denkmalgerecht saniert und zu einem Wohnhaus umgebaut. Der
Schacht ist an einer daneben liegenden Senke erkennbar, die eingezäunt ist. Die Betriebsgebäude des Luftschachts sind auch erhalten
und als Wohnhäuser genutzt. Der Schacht liegt daneben in einer Zufahrt unter dem Ziegelpflaster.
Die Kohle beider Schachtanlagen wurde bis zum Bau von Eisenbahnstrecken zum größten Teil über die Ruhr
verschifft. Dazu wurden
Kohleniederlagen angelegt, die durch Pferdebahnen mit den
aktuellen Förderschächten verbunden waren. Diese Bahnen wurden immer weiter verlängert. Die Generaler Bahn reichte zuletzt
bis zur späteren Tiefbauanlage in Bochum-Weitmar. Fast genauso weit ging die Bahn von Hasenwinkel. Ihre Trasse wurde später
von der Eisenbahn benutzt. Heute verläuft darauf ein stark frequentierter Rad-/Wanderweg. Der Verlauf beider Bahnen zeigt die
Faltung des Steinkohlengebirges. Oft sind in den Mulden auch Taleinschnitte entstanden, da die hier an der Tagesoberfläche
anstehenden Flöze weicher waren als das Nebengestein und schneller erodierten.
Eine Besonderheit wies die Bahn zur späteren Tiefbauanlage auf. An einem steilen Hang wurde ein Bremsberg angelegt. Dies
entspricht unter Tage einer Stecke mit deutlichem Gefälle und war oft eine Alternative zu einem Blindschacht.