Die in Unna am weitesten südöstlich gelegene Zeche war Alter Hellweg. Sie lag direkt am Rand des produktiven
Karbons. Daher fehlte die Option, den Abbau weiter nach Norden zu verlagern als die Bergbaukrise nach dem 2. Weltkrieg einsetzte.
Entweder waren die möglichen Anschlussfelder von anderen Zechen besetzt oder weitestgehend ausgekohlt. Der Zechenname bezieht sich auf
den über 5000 Jahre alten Handelsweg, an dem die Stadt Unna liegt.
Die Ursprünge der Zeche liegen am südlichen Rand von Unna. Hier gab es schon ersten Bergbau im 18. Jahhundert, allerdings ohne
größeren Erfolg. Die genaue Lage der Betriebe ist nicht bekannt, da keine Reste existieren.
1837 wurde ein Geviertfeld verliehen. Vermutlich wurden bis 1839 nur Schürfarbeiten vorgenommen. Ein Betrieb ist nicht bekannt. 1856 Konsolidierung zu Alter Hellweg.
Um 1850/60 gab es einen Stollen und einen Haspelschacht. Sonst sind keine weiteren Angaben bekannt.
Dieser Betrieb war der älteste im Bereich Unna. Nur für 1773 und 1774 sind Aktivitäten bekannt. Da hier schon früher Bergbau umging waren die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte abgebaut bzw. die Qualität der noch vorhandenen Kohle zu schlecht.
Schacht | Teufbeginn | Inbetriebnahme | Stilllegung | max. Teufe (m) | Brikettfabrik |
Friederica | 1857 | 1860 | 1868 | 237 | |
Gutglück | 1857 | 1858 | 1860 | 137 | |
Hellweg | 1858 | gestundet | 25 | ||
Schacht 1 | 1919 | 1921 | 1961 | 263 | 1921 - 1959 |
Schacht 2 | 1919 | 1921 | 1961 | 101 | |
Schacht 3 | 1940/1953 | 1955 | 1961 | 263 | |
Obermassen | 1944 | 1948 | 1957 | 128 | |
Hillering | 1951 | 1953 | 1961 | 279 | |
Heide | 1958 | 1960 | 1961 | 397 |
maximale Förderung 476670 t 1938
durchschnittlich 333000 - 370000 t/a
Die seltsamen Investitionen zum Ende der Betriebsphase von Alter Hellweg waren auch Thema eines Artikels im Spiegel. Die wirtschaftlichen Hintergründe sind sicher zutreffend wiedergegeben, die Bemerkung zum Kohleabbau mit Schlägel und Eisen ist allerdings hahnebüchener Unsinn. Damals wurde in der steilen Lagerung Kohle in Handarbeit abgebaut. Dabei kamen mit Druckluft angetriebene Abbauhämmer zum Einsatz. Spiegelartikel als PDF Spiegel 28/1961.