Zeche Sprockhövel in Sprockhövel-Niedersprockhövel

1880 - 1905


Übersicht Sprockhövel


Die Zeche Sprockhövel hatte zahlreiche Vorgängerbetriebe, die zum größten Teil Kleinstzechen waren und im Bereich der Mulde von Frosch (s.u.) tätig waren. Die Zeche selbst hatte nur eine kurze Lebensdauer. Die Berechsame erwarb 1916 die Zeche Johannessegen, die 1921 zu Alte Haase I konsolidierte.


Frosch

Vogelbruch

Sprockhövel
Die Zeche Sprockhövel entstand durch die Konsolidation vieler kleiner Stollenzechen im Jahr 1880. Die meisten lagen schon Jahrzehnte lang still. Offensichtlich bestand die Hoffnung mit einer "Großzeche" die unter den alten Stollensohlen noch anstehenden Kohlen so mit Gewinn abzubauen. Bis 1896 wurde auf der Sohle von Vogelbruch mit dem übernommenen Schacht der Zeche Frosch Abbau betrieben, allerdings mit mehrfachen Unterbrechungen und wenig Erfolg.
Ab 1896 wurde ein neuer Förderschacht abgeteuft und gleichzeitig Nachbarfelder erworben. Der Schacht soff 1897 bei 138 m Teufe ab. 1899 konnte mit der Förderung begonnen werden. Das Flöz Sarnsbank (ca. 0,5 m mächtig) nördlich des Schachts war stark gestört und erwies sich sich als völlig unbauwürdig. Auch das Flöz Mausegatt, das auf der Nachbarzeche Beust 1,5 m mächtig war kam hier nur auf 0,8 m. Weiter nördlich war es oft über 2 m mächtig. Nur durch den verbotswiedrigen Abbau im zugekauften Feld Zuversicht konnten jährlich etwa 40000 t Kohle abgebaut werden. Ab 1902 sollte eine Brikettfabrik die Ertragslage verbessern. 1903 begann der Unterwerksbau. Die Förderung stieg auf 76925 t, war aber nicht wirtschaftlich. 1904 kaufte die Zeche Königsborn den Betrieb. In diesen Jahr wurde die maximale Förderung von 99162 t erreicht, wahrscheinlich mit Raubbau in den wenigen besseren Flözpartien. 1905 wurde die Zeche wegen Unrentabilität (auch durch hohe Wasserzuflüsse) stillgelegt. Zwischen 1911 und 1916 soll es noch einmal zu einem marginalen Betrieb in der Berechtsame gekommen sein. 1916 erwarb die Zeche Johannessegen die Berechtsame.
Die Zeche Sprockhövel ist ein Beispiel für unrealistische Versuche am Südrand der Ruhrgebiets profitable Zechen aus alten Betrieben heraus aufzubauen. Die besten Flözpartien waren erschöpft und die wirtschaftliche Überlegenheit der nördlicheren Zechen zu hoch. Ein weiteres Beispiel ist die Zeche Deutschland [in Bearbeitung] in Haßlinghausen.
Nach der Stilllegung wurden die meisten Gebäude abgerissen. Das umgebaute Fördermaschinenhaus, die Verwaltung und einige weitere Gebäude blieben erhalten. Heute sind Gewerbebetriebe auf der Betriebsfläche tätig. Der Schacht ist an der Revisionsöffnung erkennbar.

Übersicht Schachtdaten

Schacht Teufbeginn Inbetriebnahme Stilllegung max. Teufe (m) Brikettfabrik
Sprockhövel 1896 1899 1905 229 1902 - 1905


maximale Förderung 99162 t 1904

durchschnittlich 44000 - 77000 t/a


Sprockhövel
Ehemalige Verwaltung von Sprockhövel
Sprockhövel
Fördermaschinenhaus
Sprockhövel
Fördermaschinenhaus
Sprockhövel
Schachtdeckel
Sprockhövel
Folgenutzung eines noch erhaltenen Gebäudes
Sprockhövel
Restgebäude nach Umbau mit Anbauten

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