Die Zeche Brassert war die kleinere der beiden Marler Anlagen und hatte wegen der ungünstigen Bedingungen
im Mutterkonzern nie eine sichere finanzielle Basis. Sie gehörte ab 1917 zu den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg. Diese hatten
schon in geringerer Entfernung Zechen, die auch Kokskohle abbauten. Die auf Brassert anstehende Gas- und Gasflammkohle war eher
für Kraftwerke geeeignet. Dazu kam, dass die Kohle sehr hart war und nur maschinell mit Schrämmaschinen abgebaut werden konnte.
Diese waren im frühen 20. Jahrhundert technisch noch nicht ausgereift. Erst der Bau eines Kraftwerks 1960 konnte die drohende
vorzeitige Stillegung abwenden, aber nicht verhindern. Daher fehlte auch die üblicherweise vorhandene Kokerei.
Der Name geht auf den Berghauptmann Hermann Brassert zurück, der als Schöpfer des Allgemeinen Preußischen Bergrechts gilt. Um
die Zeche entstand auf in der damals überwiegend bewaldeten Gegend der heutige Marler Stadtteil Brassert, der nach dem Bau der
neuen Marler Mitte nahe am Stadtzentrum liegt. Die Stadt ist wie weiter östlich Bergkamen aus Dörfern und den Zechen mit ihren
Siedlungen entstanden. Da für Marl schon 1923/24 der sog. "Rappaport-Plan" (nach dem späteren Direktor des
SVR benannt) aufgestellt wurde ist mit Verzögerungen eine relativ
gute Infrastruktur entstanden.
Schacht | Teufbeginn | Inbetriebnahme | Stilllegung | max. Teufe (m) |
1 | 1907 | 1910 | 1972 | 995 |
2 | 1908 | 1910 | 1972 | 811 |
3 | 1939 | 1954 | 1972 | 1020 |
maximale Förderung 1.163368 t 1956
durchschnittlich 600000 - 1 Mio. t/a