Zeche Eiberg in Essen-Eiberg

1857 - 1914


Übersicht Eiberg


Die Zeche Eiberg war eine kleinere Anlage und hat auch wenige Spuren hinterlassen. Benannt wurde sie nach der Lage in der alten Bauerschaft Eiberg. Sie enstand relativ spät. Erst 1857 hatte die Vorgängerzeche Jakob den Betrieb aufgenommen. Hier war es nicht wie die Nachbarzechen zur Konsolidation von Stollenzechen gekommen. Schon 1879 endete der Betrieb nach dem Absaufen wegen Kapitalmangels. Der Schacht wurde von Eiberg übernommen und weiter genutzt. Es folgten zwei Betriebsphasen von 1842 bis 1914 (mit der Nebenanlage Hermann) und von 1951 - 1968 als Nebenanlage der Zeche Theodor. Die erste Phase endete mit dem Kauf der Zeche durch die Gewerkschaft Ewald in Herten. Sie investiertenicht in die veralterten Betriebsanlagen, sondern legte die Zeche still. So konnte die eigene Förderung beim Kohlesyndikat durch Anrechnung der Quote von Eiberg erhöhen.


Eiberg

Eiberg
Die Anlage Eiberg lag direkt an der heutigen S-Bahnstation gleichen Namens. Das kleine Grubenfeld wurde durch der Erwerb von angrenzenden Stollenbetrieben erweitert, die nicht zum Tiefbau übergegangen waren. Der Betrieb der Vorgängerzeche Jakob ruhte nach nur drei Jahren für knapp zehn Jahre. Nachdem er 1869 wieder aufgenommen wurde folgte 1871 der Eisenbahnanschluss mit ca. 275 m Länge. Die Zeche Jakob förderte 20000 - 45000 t/a, maximal 54900 t 1876. Nach der Wiederinbetriebnahme erreichte die Zeche Eiberg schon nach wenigen Jahren ein Vielfaches dieser Fördermenge. Die Stilllegung erfolgte wegen starker Wasserzuflüsse. Daran war der von 1905 bis 1908 betriebene Unterwerksbau gescheitert.
Das einzige erhaltene Gebäude ist das ehemalige Betriebsführerwohnhaus. Die Betriebsfläche ist mit einer Wohnsiedlung überbaut. Der Schacht Jakob liegt in einem Grünstreifen mit dichtem Unterholz und ist nicht erkennbar. Hier steht eine Hinweistafel, die auch an ein Zwangsarbeiterlager erinnert. Etwa 80 Gefangene arbeiteten im 2. Weltkrieg auf umliegenden Bauernhöfen und brachen noch bestehende Restgebäude ab. Ein Teil der ehemaligen Halde wurde parkartig gestaltet. Der Wetterschacht liegt etwas abseits und ist eingezäunt. Der Bereich des Schachtdeckels ist großflächig eingezäunt und mit Strauchwerk und Bäumen zugewachsen.

Hermann

Hermann
Die zweite Betriebsanlage entstand auf der gegenüberliegenden Ruhrseite. Der Schacht Hermann war aber nur wenige Jahre in Betrieb, da die hier anstehende Kohle von schlechter Qualität war. Er wurde ab 1904 nur noch für Seilfahrt und Materialförderung genutzt. Alle Betriebsgebäude wurden 1934 abgebrochen. Der Bergwerksdirektor Petersmann hatte das Gelände in die Reismann-Grone-Stiftung eingebracht, mit deren Mitteln der Süd-Ost-Park entstand. Er wurde 1974 nach dem Bergmann und Heimatdichter Ludwig Kessing umbenannt.
Erhalten ist das Beamtenwohnhaus am ehemaligen Zechentor und einige Fundamentreste des Maschinenhauses. Der Schachtdeckel von Schacht Hermann liegt in der Wiese neben einem Spielplatz, der Deckel des Luftschachts neben den Fundamentresten. Auf der Rampe zum ehemaligen Zechenbahnhof, der knapp 40 m tiefer lag kann man heute bequem zur Ruhr gelangen.

Übersicht Schachtdaten

Schacht Teufbeginn Inbetriebnahme Stilllegung max. Teufe (m) Brikettfabrik
Wetterschacht 1857 1857/1891   1914 1888 - 1914
Eiberg 1 (Jakob) 1858/1882 1858/1883 337 1914  
Wetterüberhauen 1886 1886 1905    
Eiberg 2 (Hermann) 1899 1901 1914 337  
Wetterschacht 1901 1902 1905 337  


maximale Förderung 310561 t 1903
durchschnittlich 200000 - 300000 t/a


Ab 1951 wurde der Schacht Jakob noch einmal aufgewältigt, um der Zeche Theodor den Abbau von Restkohlenvorräten zu ermöglichen. Er erhielt ein neues Fördergerüst und ging 1955 in Betrieb (Foto auf der Gedenktafel).


Eiberg
Eiberg Schacht Jacob im Jahr 1910
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Eiberg Schacht Jacob im 1920er Jahre
Eiberg
Eiberg Luftbild von 1926 im Abriss
Eiberg
Eiberg Schacht Jacob Grünbereich
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Eiberg Schacht Jacob Grünbereich
Eiberg
Eiberg Schacht Jacob Grünbereich
Eiberg
Eiberg Luftschacht im Jahr 1915
Eiberg
Eiberg Luftschacht im Jahr 1915
Eiberg
Wohnhaus des Betriebsleiters im Jahr 1915
Eiberg
Wohnhaus des Betriebsleiters im Jahr 1915
Eiberg
Eiberg ehemalige Halde
Eiberg
Infotafel am Schacht Jacob
Hermann
Schacht Hermann im Jahr 1904
Hermann
Schacht Hermann Tafel
Hermann
Schacht Hermann im Jahr 1915
Hermann
Schacht Hermann im Jahr 1915
Hermann
Schacht Hermann im Jahr 1915
Hermann
Luftschacht mit Fundamentresten im Jahr 1915
Hermann
Luftschacht mit Fundamentresten im Jahr 1915
Hermann
Luftschacht mit Fundamentresten im Jahr 1915
Hermann
Beamtenwohnhaus im Jahr 1915
Hermann
ehemalige Rampe zur Verladung im Jahr 1915

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