Zeche Lohberg in Dinslaken
1909 - 2006
Die Zeche erhielt ihren Namen nach der Streusiedlung Lohberg nördlich von der damaligen Kleinstadt Dinslaken.
Die Zechensiedlung neben der Anlage war bis in die 1920er Jahre größer als die Fläche der Innenstadt. Neben einem Walzwerk war
die Zeche der größte Arbeitgeber. Sie war eine der letzten im Ruhrgebiet und gehörte lange zu den mit der höchsten Förderung.
1989 bis 1991 nach dem Anschluß der Oberhausener Zeche Osterfeld war sie die größte im Revier. Aufgrund der anstehenden Kohle
bestand keine Kokerei. Die Kohle ging an Kraftwerke und Anlagen der Kohlechemie. Kohle wurde auch über den Hafen der Zeche
Walsum abgesetzt.
Durch das Abteufen im Gefrierverfahren dauerte es von den Vorbereitungen (Bohrungen und Aufbau der Kühlanlage)
von 1906 bis 1909 zum Abteufbeginn. Die erste Kohle für den Eigenbedarf wurde 1912 gefördert, regulär ab 1914. In kleinen Mengen
wurde auch Kohleneisenstein des sog. Blackband abgebaut - bis 1921 insgesamt 7489 t. Nach 1933 wurde im Rahmen der Autarkiepolitik
der Abbau noch einmal aufgenommen. Bis zum Teufen weiterer Schächte nach dem 2. Weltkrieg lag die Förderung bei 800000 - 1 Mio. t/a.
Die Zeche hatte auf der rechten Rheinseite die nördlichsten Abbaubetriebe. Das 1955/1956 gebaute neue Fördergerüst für den Schacht
Lohberg 2 war mit 70,5 Metern zu dieser Zeit das höchste im Revier. Ein Förderverein kämpft um den Erhalt dieser eindrucksvollen
Landmarke. Die historischen Zechenbauten am Eingangsbereich der Zeche bleiben erhalten. Auf dem restlichen Gelände soll nach dem
Abriss der nicht nutzbaren Gebäude eine Erweiterung der Siedlung Lohberg und ein Gewerbegebiet entstehen. Die schon begrünten
Haldenbereiche werden zu Naherholungsbereichen. Seit 1990 leben und arbeiten Galeristen, Maler, Fotografen, Musiker und freie
Künstler im
Kreativ.Quartier Lohberg, das in der ehemaligen
Waschkaue residiert. Das Ledigenwohnheim ist nach Renovierung und Umbau der neue Mittelpunkt des Stadtteils. Hier finden sich Büros von
Vereinen und Initiativen. Dazu kommen ein Veranstaltungssaal und ein Restaurant.
Die Schächte Lohberg 1 und 2 sind langfristig für die Wasserhaltung vorgesehen. Sie sind daher weiter offen und erhielten
schlagwettersichere Abdeckungen.
Schon 1920 begannen die Vorbereitungen zum Bau einer weiteren Doppelschachtanlage nordwestlich von Schacht 1/2.
Ein Eisenbahnanschluß wurde gebaut und ab 1921 der Schacht 3 abgeteuft. Nur ein Jahr später ruhten die Arbeiten wegen Geldmangels,
1929 erfolgte der Abriß der schon vorhandenen Tagesanlagen.
Erst 1952 begannen Aufschlussbohrungen für den neuen Schacht 3, der ab 1960 abgeteuft wurde und 1967 in Betrieb
ging. Er war reiner Wetterschacht mit einem kleinen Turmfördergerüst. Er wurde schon 1998 aufgegeben und später verfüllt, als die
Restkohlen der Zeche Osterfeld abgebaut waren. Die Betriebsfläche verwildert langsam und der Schacht ist nur mit einem Stab markiert.
Der Schacht 4 in Hünxe ging 1990 in Betrieb. Er war kaum in Nutzung, als die Stilllegung von Lohberg geplant
wurde. Da er nördlich der Zeche Prosper/Haniel liegt und diese sich mit ihren Grubenbauten diesem Bereich näherte, wurde eine
Verbindung unter Tage aufgefahren, die ein spätere Nutzung ermöglicht. Die 8 km lange Strecke war 2003 fertig gestellt. Der Schacht
ist aktuell "eingemottet".
Übersicht Schachtdaten
Schacht |
Teufbeginn |
Inbetriebnahme |
Stilllegung |
max. Teufe (m) |
Lohberg 1 |
1909 |
1914 |
2006 |
852 |
Lohberg 2 |
1909 |
1914 |
2006 |
1302 |
Lohberg 3 |
1960 |
1967 |
1998 |
943 |
Lohberg 4 |
1983 |
1990 |
2006 |
1364 |
Osterfeld 1 |
ab 1989 |
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Osterfeld 3 |
ab 1989 |
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Osterfeld 4 |
ab 1989 |
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Sterkrade 1 |
ab 1989 |
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Sterkrade 2 |
ab 1989 |
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Hugo Haniel |
ab 1989 |
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Nordschacht |
ab 1989 |
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2006 |
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maximale Förderung 3.135415 t 1979
durchschnittlich 1,3, - 2,5 Mio. t/a
maximale Förderung (mit Osterfeld) 5.017202 t 1990
durchschnittlich (mit Osterfeld) 2 - 3 Mio. t/a
Der Anschluss der Zeche Osterfeld diente nur zum Abbau der Restvorräte im Bereich des Nordschachts. Im
Bereich der anderen Schächte waren die wirtschaftlich zu gewinnenden Vorräte längst erschöpft. So wurde auch nur der Nordschacht
in den Betrieb eingegliedert, alle anderen ab 1993 aufgegeben und verfüllt. Das Grubenfeld erreichte dabei eine Größe von 104 km²
wovon 45 km² aktiv waren.
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- Lohberg Schacht 1/2
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- Lohberg Schacht 2
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- Zechentor Lohberg 1/2
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- Lohberg Schacht 3 (rote Markierung)
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- Lohberg Schacht 4
(Hünxe)
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- Förderwagen mit
Gedenktafel am Schacht Hünxe
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- Text zur Erinnerung an die erste Kohle aus dem Schacht
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- Infotafel zum Kreativzentrum
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- Kreativzentrum Parkbereich
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- Zechensiedlung
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- Ehemaliges Ledigenheim, heute Stadtteilzentrum
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