Die Zeche Margarethe lag am Südrand des flözführenden Karbons. Bevor die Tiefbauanlage abgeteuft wurde gab es eine
ältere Stollenzeche. Sie war zwischen 1783 und 1843 mit vielen Unterbrechungen aktiv. 1856 übernahm der Aplerbecker Aktien-Verein für Bergbau
die Zeche und begann ab 1859 mit dem Tiefbau. Die Förderung wurde ab 1860 mit einer Pferdeeisenbahn zum Bahnhof in DO-Aplerbeck
gebracht. Hier gab es schon Industrieanlagen. Als 1864 auch Sölde an das Bahnnetz angeschlossen war konnte die Pferdebahn eingestellt
werden. Nach Anfangsschwierigkeiten entwickelte sich die Zeche gut. 1905 kamen Radschrämmaschinen zum Einsatz und ab 1906 Akku-Lokomotiven.
Die relativ moderne Zeche wurde 1919 von der Gebrüder Stumm GmbH erworden. Die neuen Besitzer investierten nicht in weitere Technik
und legten Gewinne gutverzinslich an. So wurde die Zeche 1926 wegen angeblicher Unrentabilität stillgelegt. Wahrscheinlicher ist die
Erhöhung der Förderziffer beim Kohlesyndikat, die auf die eigene Zeche Minister Achenbach in Lünen übertragen werden konnte. Eine
mögliche Nutzng für Nachbaranlagen könnte eine zeitlang als Option bestanden haben. Darauf deutet auch die erst 1937 erfolgte Verfüllung
der Schächte 1, 2 und 3. Sie waren davor nur abgedeckt.
Die Stilllegung war eine wirtschaftliche Katastrophe für die Gemeinde Sölde und sicher der Grund für die Eingemeindung nach Dortmund.
Alle Proteste blieben vergeblich. Selbst die gerichtlich festgestellte Rentabilität der Anlage konnte die Stilllegung nicht verhindern.
Ähnlich war es bei fast allen Zechen am Südrand des Ruhrgebiets, die ebenfalls während der ersten großen Bergbaukrise in den 1920er Jahren
verschwanden. Nur wenige größere Betriebe überlebten bis zur Krise der 1960er Jahre, die letzten wurden in den 1970er Jahren stillgelegt.
Größere Grubenunglücke sind nicht bekannt.
Schacht | Teufbeginn | Inbetriebnahme | Stilllegung | max. Teufe (m) | Brikettfabrik |
1 | 1857 | 1859 | 1926 | 269 | 1887 - 1926 |
2 | 1857 | 1859 | 1926 | 295 | |
W Nord alt | um 1870 | um 1870 | um 1870 | ||
3 | 1912 | 1913 | 1926 | 124 | |
W Nord neu | 1888 | 1890 | 1926 | 117 | |
W Ost | ca. 1899 | 1899 | 1926 | 72 | |
W Südost | 1893 | 1893 | 1926 |
maximale Förderung 328096 1913
durchschnittlich 150000 - 210000 t/a
Die hohe Rentabilität der Zeche zeigen einige Dividendenzahlungen. 1872 - 1874 waren es 18, 24 und 20%, 1895 sogar 25%. Selbst 1922 wurden 20% ausgeschüttet. Für die 76jährige Betriebszeit waren es trotz der Verluste zu Beginn des Tiefbaus durchschnittlich jährlich 5,5%.