Zeche Louise in Dortmund-Barop

1856 - 1908


Louise Überblick


Die Vorläuferbetriebe hatten alle bis auf Louise Erbstollen kaum wirtschaftlichen Erfolg. Sie hatten fast alle ihre Stollen im Bereich des Hombrucher Gehölzes nordöstlich des heutigen Baroper Ortskerns, das an das Emschertal grenzte. In diesem Bereich ist das Steinkohlelager mit vielen kleinen Störungen durchsetzt, die ständige Unterbrechungen beim Abbau bewirkten.


Louise Tiefbau

Louise Stollen

Hessenbank

Louise Tiefbau
Nach dem Abteufen des Schachts Clausthal konnte ab 1844 etwa 80 m unter der Stollensohle mit dem Abbau begonnen werden. 1847 wurde mit dem Abteufen von Schacht Schulte begonnen. Er lag am Bahnhof Barop und wurde zum Förderschacht. Der Schacht Clausthal wurde zum Wasserhaltungsschacht. 1855 wurden die Zechen Bunte Bank und Haberbank übernommen. Auch aus den alten Stollenschächten wurde noch gelegentlich gefördert (1876 wird der Schacht Heide erwähnt). Mit 130222 t Förderung war die Zeche 1859 das größte Bergwerk im Ruhrrevier. Die Förderung stieg später etwa auf das Doppelte. Trotz der Übernahme der Zeche Wittwe 1873 fiel sie ab 1900 wieder auf diese Menge, da das Grubenfeld zu klein war und zudem nur wenige ergiebige Flöze anstanden. Der Kauf der stillgelegten Zeche Hessenbank um 1900 war finanziell ein Desaster. Daher fehlten beim Einsturz von Schacht Clausthal im Jahr 1908 die Mittel für eine Reparatur. Er war wie der Schacht Schulte nur in Holz ausgebaut. Die Stilllegung 1908 bzw. der Anschluss an Wiendahlsbank war die Folge.
Der Schacht Clausthal wurde gleich verfüllt. Der Schacht Schulte wurde ebenfalls verfüllt und anschließend neu abgeteuft, wobei er ausgemauert wurde. Die ungewöhnliche Mauerung in Form einer Acht war vom alten rechteckigen Schacht (1,9 x 5,7 m) vorgegeben. Die beiden Schachtröhren waren daher nur 2,3 breit. Für die neue Aufgabe als Wetterschacht reichte das aus. 1925 war endgültig Schluss, da die Zeche Wiendahlsbank 1926 stillgelegt wurde. Der Malakoffturm wurde 1933 vom Arbeitsdienst abgerissen.
Heute liegt der Schacht Schulte in einem Gewerbegebiet und ist mit einer Halle überbaut. Daneben steht noch ein erhaltenes Zechengebäude. Der Bereich der ehemaligen Zechenhalde zwischen beiden Schächten ist Brachfläche. Der Schacht Clausthal ist am Deckel des Revisonsschacht erkennbar. Er liegt in einer Zufahrt innerhalb der Wohnbebauung, die auf dem Betriebsgelände entstand.
1881 ereignete sich eine Schlagwetterexplosion mit 17 Toten. Auslöser war das verbotswiedrige Öffnen einer Benzinsicherheitslampe. Weitere größere Unglücke sind nicht dokumentiert.

Wittwe

Wittwe
Der Betrieb von Wittwe begann 1738 im Emschertal. Er kam erst 1768 mit der Anlage eines ersten Stollen in Gang. Besonders erfolgreich war er nicht. 1796 war ein zweiter Stollen in Betrieb. Ab 1802 lag die Zeche still. 1831 wird ein dritter Stollen dokumentiert, der in den Jahren davor in Betrieb war. Hier wurde ab 1850 wieder Abbau betrieben. 1855 begann das Abteuefen eines Tiefbauschachts. Die Förderung war bis dahin sehr gering, wohl wenige 100 Tonnen pro Jahr.
1859 erfolgte die Konsolidierung mit anderen Berechtsamen zu Ver. Wittwe & Barop. Ab 1861 stieg mit dem Tiefbau die Förderung stetig an. Maximal wurden 1874 124129 t gefördert. 1877 wurde die Förderung eingestellt, da die anfallende Feinkohle keinen Absatzmarkt hatte. Bis 1885 blieb der Schacht für die Wasserhaltung offen und danach verfüllt.
Später wurde das Betriebsgelände überbaut und ist heute gewerblich genutzt. Der Schacht ist daher nicht zugänglich.

Übersicht Schachtdaten

Schacht Teufbeginn Inbetriebnahme Stilllegung max. Teufe (m) Kokerei
Clausthal 1843 1844 1908 495  
Schulte 1847 1849 1925 482 1890 - 1908
Wittwe 1855 1861 1885 297 1879 - 1890


maximale Förderung 286175 t 1883
durchschnittlich 150000 - 240000 t/a


Die Kokereien wurden zuerst privat betrieben und später von den Zechen übernommen. Louise baute die 1875 übernommene Kokerei 1890 neu, da die veraltete Technik unrentabel geworden war. Die Anlagen waren recht klein. So erzeugte Louise im Jahr 1900 gerade einmal 45000 t Koks.



Standort Schacht Schulte

letztes erhaltenes Gebäude am Schacht Schulte

Gebäude mit Halle über Schacht Schulte

Trampelpfad im Bereich der ehmaligen Halde

Revisionsdeckel von Schacht Clausthal

Revisionsdeckel von Schacht Clausthal

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