Ab 1752 wurde an der Emscher westlich der Rombergschen Zeche mit der Auffahrung des Glückauf Erbstollen
begonnen, der mit Verzweigungen (Flügelörter) ca. 5 km lang war und der bedeutendste im Raum Dortmund. Bis zum Übergang auf
Tiefbau bestanden zahlreiche kleine Fahr- und Luftschächte und einige Förderschächte. Von den meisten sind keine Spuren erhalten
geblieben. Mit etwa 20000 t Jahresförderung war der Betrieb um 1830 in Dortmund der größte. 1837 begannen erste Versuche
mit der Kokserzeugung, allerdings mit einfachen Holzkohlemeilern nachempfundenen Öfen, die wenig effektiv waren.
In der Karte sind einige Förderschächte, die auf älteren Karten an den Halden zu erkennen sind eingetragen. Von den Stollenschächten
war Clemens der bedeutendste. Aus ihm wurde zuletzt gefördert und in dieser Zeit der Ausbau der ersten Tiefbauanlage betrieben.
Der Erbstollen entwässerte einige Nachbarzechen, die keinen eigenen Stollen hatten. Diese zahlten dafür eine Gebühr. Die
südlichste davon war Venus. Hier entstand ein Streit um die Berechtsame.
Seit 1742 bestand die Zeche Storksbank in Dortmund-Kirchhörde. Sie übernahm ab 1824 den weiteren Vortrieb des Erbstollens.
Von 1838 bis 1842 baute sie als Storksbank Nr.1 und Nr. 2 insgesamt etwa 15000 t Kohle ab. Sonst waren es 3800 bis 8700 t/a.
Der ausgegliederte Betrieb war der Grund für den Prozess um die Abbaurechte. 1854 endete der Betrieb. Danach benutzte die Zeche
Venus (seit 1850 in Betrieb) den Storksbänker Schacht weiter, da er eine damals moderne Fördereinrichtung (Pfergegöpel) hatte.
Spätestens 1865 endete der Betrieb. Die Berechtsamen von Storksbank und ein Teil von Venus kamen 1897 zu Glückauf Tiefbau.
Die Zeche Wilhelmine (von 1784 bis 1803 in Betrieb) nutzte von 1846 bis 1854 den Schacht von Storksbank. Ob ein gemeinsamer
Betrieb bestand ist nicht offiziell belegt. Auch diese Berechtsame ging 1897 an Glückauf Tiefbau.
Etwa in der Feldermitte entstand ab 1839 die erste Tiefbauaanlage mit dem Förderschacht Gotthelf und dem
Schacht Traugott für die Wasserhaltung. Bei den frühen Tiefbauzechen bestand immer ein Schacht für die Wassserhaltung, ohne
die kein Tiefbau möglich war. Den Antrieb der Pumpen übernahm eine Dampfmaschine über ein Gestänge, das im Schacht verankert war.
Erst der Einsatz von Kreiselpumpen ermöglichte eine verlässliche Wasserhaltung. Die frühen Dampfmaschinen hatten ihre
"Kinderkrankheiten" und auch das Gestänge brach oft. Folge war fast immer ein Absaufen der Zeche. Die gesamte Förderung kam
erst ab 1850 über den Schacht Gotthelf zu Tage, davor ganz oder teilweise über die Stollenschächte Clemens (mit Pferdegöpel)
und Venus. Bis 1893 wurde noch eine im Ruhrgebiet untypische
Fahrkunst
im Schacht Traugott betrieben. Um 1850 förderte die Zeche aus 234 m Tiefe und war nach der Zeche Gewalt in Essen (1842 311m)
die zweittiefste im Revier. Die Fahrkunst war bis 1893 vorhanden. Damals war die Seilfahrt schon über 20 Jahre erlaubt. Sie
sollte wohl bei evtl. Seilbruch als Alternative einsetbar sein. Beide Schächte waren mit einem Schachthäusern überbaut, die
nicht nur die Dampfmaschinea sondern auch die Fördergerüste schützte, die damals Holzkonstruktionen waren. Als der Abbau immer
weiter in die Tiefe ging erhielten die Schächte eiserne Gerüste. Schacht Gotthelf wurde 1910 nach dem Umbau Förderschacht, der
Schacht Traugott war 1913 umgebaut. Es gab eine private Kokerei, die 1888 übernommen wurde.
Der Kohletransport lief anfangs mit Pferdefuhrwerken. Noch vor 1865 wurde eine Pferdeeisenbahn zum Bahnhof Barop fertig gestellt.
Als der neue Hauftschacht Gisbert mit eigenem Gleisanschluss in Betrieb ging wurde Trasse dorthin verschwenkt und noch bis
1909 zuletzt mit Benzollokomotiven betrieben. Sie wurde 1910 durch eine elektrische Seilbahn ersetzt, die etwa dieselbe Trasse
benutzte.
Das kleine Betriebsgelände ist heute mit einer Wohnanlage bebaut. In der inneren Grünfläche sind beide Schächte jeweils am
Revisionsdeckel und der Nachfüllöffnung zu erkennen. Sonst deutet nichts auf die frühere Nutzung. Daneben ist als auffälliges
Relikt eine Spitzkegelhalde erhalten. Davon gibt es nur noch ganz wenige, da sie entweder abgetragen wurden oder in größeren
Halden aufgingen. Diese Halde ist daher als Denkmal eingestuft.
Unter der Halde liegt der sog. Versuchsschacht, der um 1800 in Betrieb war. Er gehörte zum
Glückauf Erbstollen, der
etwa nach 50 Jahren Betrieb bis in diesen Bereich vorgetrieben war und damals etwa zwei km Länge erreicht hatte.
Die zweite Anlage lag am westlichen Rand des Grubenfeldes am Bahnhof Barop. Der Schacht Giesbert übernahm
nach dem Anschluss an die Bahn die Aufbereitung der gesamten Förderung. Dazu wurde die o.a. Bahnverbindung gebaut an die
ein Teilstück zur heutigen Schleppbahnstraße gehört. Etwas entfernt von Schacht Giesbert wurde der alte Stollenschacht Paula
zum Wetterschacht umgebaut. Dieser war tonnlägig (flach) und etwa 130 m lang, was einer seigeren (senkrechten) Teufe von 58 m
gleich kam. Er wurde 1893 stillgelegt und 1902 endgültig aufgegeben.
Die Kokerei wurde 1873 von der Firma Stutz & Isert auf dem Gelände von Gisbert errichtet. 1888 wurde sie übernommen, modernisiert
und 1910 erweitert. Nach der Stilllegung 1925 blieb die Kokerei bis 1930 weiter in Betrieb, da sie über eine Seilbahn mit den
Anlagen der Dortmunder Union verbunden war und während des Baus der neuen Zentralkokerei Hansa die dort verarbeitete
Kohle von Hansa und Minister Stein übernahm. Dazu wurde die Kokerei noch ein letztes Mal ertüchtigt und 1930
stillgelegt.
Auf dem ehemaligen Zechengelände entstand ein Gewerbegebiet neben der Bahnlinie. Der Rest ist ein Sport- und Freizeitgelände
mit Sportplätzen und einer Mountainbiketrainingsstrecke. Schacht Giesbert liegt im Hof eines Gewerbebetriebs, erkennbar am
Schachtdeckel. Der Schacht Paula liegt ohne sichtbare Spuren in einer Rasenfläche neben einem Spielplatz.