Zeche Carolinenglück in Bochum-Hamme

1847 - 1964



Die Zeche war eine der ersten sog. Mergelzechen, die den das Karbon überlagernden Emschermergel durchteuften. Am Schacht 1 waren das 42 m. Das Grubenfeld war im Vergleich zu den angrenzenden Zechen klein. Als 1950 das Westfeld der im 2.Weltkrieg zerstörten Zeche Präsident übernommen wurde vergrößerte es sich um ein Drittel. Wie bei vielen Mergelzechen traten Probleme mit Wassereinbrüchen auf. Die Folge waren mehrere Besitzerwechsel und 1869 ein Konkurs. 1898 kamen bei einer Schlagwetterexplosion 116 Bergleute um. Ab 1900 gehörte Carolinenglück zum Bochumer Verein.
Die Schächte 2 und 3 sind weiter offen und gehören zur zentralen Wasserhaltung der ehemaligen DSK. Die eingesetzte Tauchpumpe ist die weltweit leistungstärkste und hebt 7,5 m/sec aus 998 m Tiefe (gemittelt).


Der Schacht 1 hatte noch das Aussehen einer typischen Anlage um 1850. Die Fördertechnik war in einem größeren Schachthaus untergebracht. Es fehlte auch das später übliche Fördergerüst. Daneben standen noch einige Werkstatt- und Verwaltungsbauten und die Zechenziegelei. Davon ist nichts erhalten, letzte Reste verschwanden beim Bau der B1, heute A40, deren Trasse hier neu angelegt wurde und zudem tiefer als das ursprüngliche Geländeniveau liegt. Der Schacht liegt im Mittelstreifen.

Das Abteufen von Schacht 2 war ungleich schwieriger als beim Schacht 1. Der Mergel ist hier 70 m stark und führt mehr Wasser. Schon 1859 mußte das Teufen abgebrochen werden und wieder 1865. Erst nach 38 Jahren konnte die Förderung aufgenommen werden. Um einen Abbaubetrieb zu ermöglichen bestand ab 1873 ein kleiner Wetterschacht, der keine Spuren hinterlassen hat. Er wurde nach der Inbetriebnahme von Schacht 3 verfüllt. Die westlich angrenzende Kokerei wurde 1912 durch eine Seilbahn mit der Hochofenanlage des Bochumer Vereins verbunden, die 1968 außer Betrieb genommen wurde. Solange produzierte auch noch die Kokerei. Die Schutzbrücke gegen herunterfallende Koksstücke über der A40 wurde 2010 abgebrochen. Daneben lag der Gasometer, der lange eine Landmarke bildete. Auf dem Kokereigelände befand sich auch eine Niederlassung der Rüttgerswerke, die auf die Verarbeitung des beim Verkoken anfallenden Teers spezialisiert waren. Sie hatten im Revier mehrere Betriebe, die von den umliegenden Kokereien beliefert wurden.
Heute ist der Kokereibereich Gewerbegebiet. Die beiden Schächte sind weiter offen für die Wasserhaltung. Der umgebaute Malakoffturm von Schacht 2 und das deutsche Strebengerüst von Schacht 3 sind erhalten. Die Betriebsfläche ist nicht zugänglich aber gut einsehbar. Die zum Radweg umgebaute ehemalige Erzbahntrasse führt direkt daran vorbei. Auf dem restlichen Gelände haben die Stadtwerke Bochum ihre technischen Betriebe eingerichtet und lagern dort auch das Material für die Wartung und Reparatur der Leitungsnetze.

Übersicht Schachtdaten

Schacht Teufbeginn Inbetriebnahme Stilllegung max. Teufe (m) Kokerei
1 1847 1850 1946 250  
2 1853/1888 1891 1964 880 1881 - 1968
Wetterschacht 1870 1873 1912 86  
3 1910 1912 1964 1076 Wasserhaltung der DSK


maximale Förderung 807500 t 1929

durchschnittlich 400000 - 600000 t/a



Schacht 1

Schacht 2

Schacht 3

Wasserhaltung

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